Zusammenfassung
Einen “Gipfel altgermanischer Dichtung” hat Andreas Heusler die “Trutzrede des gefesselten Gunnar” in der Atlaqviða genannt.1 Sie ist die Antwort auf die Frage seiner hunnischen Bezwinger, ef fior vildi, Gotna pioðann, gulli kaupa (Atlaqviða 20,6 ff.), ‘ob er, der König der Goten (= Burgunden), sein Leben mit dem Golde erkaufen wolle’, will sagen mit dem märchenhaften Nibelungenschatz, der einst Sigurör gehörte und um dessentwillen der Hunnenkönig seine burgundischen Verwandten verräterisch an seinen Hof gelockt hatte. Gunnar verlangt das Herz seines ebenfalls gefesselten Bruders Högni zu sehen, um das nur ihnen beiden bekannte Versteck des Goldes dann um so sicherer mit ins Grab zu nehmen: ‘er und einom mer oll um folgin hodd Niflunga: lifira nu Hogni’ (26,5ff.), ‘bei mir allein ist der Nibelungenhort ein für allemal verborgen, da Högni nicht mehr lebt’; der Rhein soll ihn hüten, damit das Gold niemals an den Händen der Hunnensöhne leuchte.s
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Schröder, W. (1968). Zum Problem der Hortfrage im Nibelungenlied. In: Nibelungenlied-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99174-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99174-4_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99175-1
Online ISBN: 978-3-476-99174-4
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