Zusammenfassung
Goethes erster Roman stellt ein ungeheuer komplexes Literatur-, Medien-, Kultur- und Gesellschaftsereignis dar. Er ist einerseits offensichtlich ein autotherapeutischer Roman, greift teils auf biographisches Material zurück und arbeitet es poetisch auf; er ist Sturm-und-Drang-Literatur und trifft wie kein anderer Roman seiner Zeit Sprache, Stimmungen, Gefühle und Welthaltung der jungen bürgerlichen Generation; er ist literaturgeschichtliche Innovation, greift eine aus Frankreich und England stammende Romantradition auf, radikalisiert sie und macht sie zu etwas ganz Neuem; er ist moralische, religiöse und gleichermaßen gesellschaftspolitische Provokation, einzelne seiner Motive und Themen führten zu regionalen Verbotsforderungen gegen den Text; er ist gleichzeitig Liebesroman, Gesellschaftsroman und Selbstmordgeschichte – und schließlich Welterfolg: Kein Text des 18. Jahrhunderts hat eine solche wirkungsgeschichtliche Welle und Mode ausgelöst wie der Werther.
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Jeßing, B. (2023). Prosa. In: Goethe. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05903-1_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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