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Mayröckers Scardanelli als Herausforderung für die Lyrikkritik

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Fragen zum Lyrischen in Friederike Mayröckers Poesie

Part of the book series: Abhandlungen zur Literaturwissenschaft ((ABLI))

Zusammenfassung

Friederike Mayröckers Gedichte stellen mit ihrer Verbindung von hochreflektierten, experimentellen und scheinbar autobiographischen, an die Erlebnislyrik gemahnenden Schreibweisen eine besondere Herausforderung sowohl für die Literaturwissenschaft als auch für die Literaturkritik dar. Dieser Beitrag untersucht am Beispiel ausgewählter Rezensionen von Mayröckers Gedichtband Scardanelli (2009), dessen Titel sich auf Hölderlins zweite, von Krankheit gezeichnete Lebenshälfte in Tübingen bezieht, wie insbesondere Kritiker mit dieser Herausforderung umgehen. Verglichen werden die unterschiedlichen Herangehensweisen in einer Rezension des Literaturkritikers Paul Jandl und in den Besprechungen der Lyriker Andrea Grill und Nico Bleutge. Dabei stellt sich heraus, dass die Lyriker stärker als der hauptberufliche Kritiker eine historische und distanzierte Perspektive auf Mayröckers Scardanelli einnehmen, wie sie heute von der Lyrikkritik vielfach gefordert wird.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Beyer, Marcel: Friederike Mayröcker: Eine Bibliographie 1946–1990. Frankfurt a. M. 1992, 75–76.

  2. 2.

    Arteel, Inge: gefaltet, entfaltet. Strategien der Subjektwerdung in Friederike Mayröckers Prosa 1988–1998. Bielefeld 2007, 16, 23.

  3. 3.

    Jandl, Paul: Wonne! Euphorie! Ekstase! Mayröcker! In: Die Welt, 20.12.2014, https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article135583369/Wonne-Euphorie-Ekstase-Mayroecker.html (14.10.2019). Wiemers nennt Mayröcker eine „Grande Dame der Literatur“, Grill eine „Grande Dame der zeitgenössischen deutschsprachigen Dichtung“. Wiemers, Carola: Eine Prise Hölderlin. In: Deutschlandfunk Kultur, 29.04.2009, https://www.deutschlandfunkkultur.de/eine-prise-hoelderlin.950.de.html?dram:article_id=137389; http://www.planetlyrik.de/friedericke-mayrocker-scardanelli/2010/06/ (15.10.2019); Grill, Andrea: Friederike Mayröcker: Scardanelli. In: literaturhaus.at, 30.04.2009, http://etwasmea.literaturhaus.at/index.php?id=7152&L=; http://www.planetlyrik.de/friedericke-mayrocker-scardanelli/2010/06/ (15.10.2019).

  4. 4.

    Ingold, Felix Philipp: Was bleibt? Was beliebt! Literaturpreise als Faktor und Motor des Literaturbetriebs. In: Volltext, 01.07.2018, https://volltext.net/texte/was-bleibt-was-beliebt/ (15.10.2019).

  5. 5.

    Siehe Metz, Christian: Fünfter Sein. In: literaturkritik.at, 03.11.2016, https://www.uibk.ac.at/literaturkritik/zeitschrift/fuenfter-sein.html (15.10.2019). Zur Geschichte der traditionsreichen Kritik der Literatur- und Lyrikkritik siehe Pilz, Michael: Klagerufe und Statistik: Empirische Erhebungen zur gegenwärtigen Situation der Literaturkritik im deutschsprachigen Zeitungsfeuilleton. In: Jörg Schuster, André Schwarz und Jan Süselbeck (Hg.): Transformationen literarischer Kommunikation: Kritik, Emotionalisierung und Medien vom 18. Jahrhundert bis heute. Berlin/Boston 2017, 67–85, hier 84–85.

  6. 6.

    Anz, Thomas: Theorien und Analysen zur Literaturkritik und zur Wertung. In: Thomas Anz und Rainer Baasner (Hg.): Literaturkritik: Geschichte – Theorie – Praxis. München 2004, 195–196.

  7. 7.

    Hametner, Michael: Nachdenken über Literaturkritik und die Tätigkeit als Literaturkritiker. In: Heinrich Kaulen und Christina Gansel (Hg.): Literaturkritik heute: Tendenzen – Traditionen – Vermittlung. Göttingen 2015, 325–336.

  8. 8.

    Mayröcker, Friederike: Scardanelli. Frankfurt a. M. 2009.

  9. 9.

    Friederike Mayröcker erhält Hermann-Lenz-Preis. In: Der Standard, 03.05.2009, https://www.derstandard.at/story/1240550379119/friederike-mayroecker-erhaelt-hermann-lenz-preis (Zugriff: 14.10.2019).

  10. 10.

    Einen Mangel an Literaturkritikforschung im Allgemeinen beklagt Thomas Anz. Anz 2004, 8–9. Allerdings hat die Literaturkritik als Praxis wie als Forschungsgegenstand an Bedeutung gewonnen. Siehe ebd., 232–233. Zu den Neuerscheinungen über Literaturkritik gehören: Kaulen, Heinrich/Gansel, Christina (Hg.): Literaturkritik heute: Tendenzen – Traditionen – Vermittlung. Göttingen 2015; Schuster/Schwarz/Süselbeck 2017.

  11. 11.

    Eine Chronologie der Debatte, die allerdings nur die Zeit bis April 2016 erfasst, findet sich in: Fix, Julietta: Linkliste – Diskurs Lyrikkritik. In: Fixpoetry, 11.05.2016, https://www.fixpoetry.com/feuilleton/notizen/2016-05-11/linkliste-diskurs-lyrikkritik (14.10.2019).

  12. 12.

    Marquardt, Tristan: Zur prekären Lage der Lyrikkritik. In: Signaturen, März 2016, http://signaturen-magazin.de/tristan-marquardt--zur-prekaeren-lage-der-lyrikkritik.html (16.08.2019).

  13. 13.

    Ebd.

  14. 14.

    Jackson, Hendrik: Über die Akademie zur Lyrikkritik. Im Spannungsfeld zwischen Kunst, Rezension, Poetik und Öffentlichkeit. In: Haus für Poesie, ohne Datum, wahrscheinlich Anfang 2019. https://www.haus-fuer-poesie.org/de/literaturwerkstatt-berlin/akademiezurlyrikkritik/die-akademie-zur-lyrikkritik/ (16.08.2019) – Im Handbuch Lyrik findet sich zwar ein Abschnitt zur Lyrikkritik, in dem jedoch ebenfalls das Fehlen einer Lyrikkritik-Forschung festgestellt wird. Görner, Rüdiger: Lyrik in der Literaturkritik. In: Dieter Lamping (Hg.): Handbuch Lyrik: Theorie, Analyse, Geschichte. Stuttgart 2016, 283–289, 284.

  15. 15.

    Metz, Christian: Fünfter Sein. In: literaturkritik.at, 03.11.2016, https://www.uibk.ac.at/literaturkritik/zeitschrift/fuenfter-sein.html (16.08.2019).

  16. 16.

    Ebd. Laut Pilz und Schuchter liegt die Zahl der Besprechungen von Lyrikbänden seit 2005 konstant bei ca. 5 % der Rezensionen von Erzählbänden. Pilz, Michael/Schuchter, Veronika: Literaturkritik in Zahlen: Eine statistische Auswertung des Innsbrucker Zeitungsarchivs zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur. In: literaturkritik.de, 11.01.2017, https://literaturkritik.de/literaturkritik-zahlen-eine-statistische-auswertung-innsbrucker-zeitungsarchivs-zur-deutsch-fremdsprachigen-literatur,22917.html (30.07.2019).

  17. 17.

    Metz (2016) schreibt die Erfindung der Lyrikkritik der von Hendrick Jackson herausgegebenen Online-Lyrikkritikzeitung zu: „Mit lyrikkritik.de wird die neue Gattung ‚Lyrikkritik‘ aus der Taufe gehoben.“

  18. 18.

    Ebd. Die lyrische Subkultur befindet sich laut Metz (2016) jedoch gegenwärtig auf dem Wege zur Institutionalisierung, der zweiten Phase in der Entwicklung einer Subkultur (Diederichsens Schema folgend). Diederichsen, Diedrich: Was ist Pop? In: Ders.: Der lange Weg nach Mitte. Der Sound und die Stadt. Köln 1999, 272–286.

  19. 19.

    Roschal, Slata: Kommentar zu Kommentaren zur Norm bei literarischen Texten. In: Signaturen, 06.06.2019, http://www.signaturen-magazin.de/slata-roschal--kommentar-zu-kommentaren-zur-norm-bei-literarischen-texten.html (14.10.2019).

  20. 20.

    Reinecke, Bertram: Vermittler und Dienstleister. In: lyrikzeitung.de, 29.03.2016, https://lyrikzeitung.com/2016/03/29/vermittler-und-dienstleister/#_ftnref32 (14.10.2019).

  21. 21.

    Siehe Anz 2004, 212.

  22. 22.

    Frischmann, Bärbel: Friedrich Schlegels frühromantische Kritikkonzeption und ihre Potenzierung zur ‚Kritik der Kritik‘. In: Archiv für Begriffsgeschichte 43 (2001), 83–111, hier 91.

  23. 23.

    Ingold 2018.

  24. 24.

    Warsen, Charlotte: Kritik vs. Kommentarfunktion. In: Signaturen, 27.03.2016, http://www.signaturen-magazin.de/charlotte-warsen--kritik-vs.-kommentarfunktion.html (10.10.2019).

  25. 25.

    Beyer 1992, 55–56.

  26. 26.

    Ebd., 58–59.

  27. 27.

    Ebd., 59–60.

  28. 28.

    Ebd., 66–67.

  29. 29.

    Ebd., 68–75.

  30. 30.

    Ebd., 75–76.

  31. 31.

    Ebd., 84.

  32. 32.

    Ebd., 82–83.

  33. 33.

    Ebd., 95.

  34. 34.

    Ebd., 87–102.

  35. 35.

    Ebd., 88.

  36. 36.

    Ebd., 98–101.

  37. 37.

    Ebd., 95.

  38. 38.

    Anz 2004, 211.

  39. 39.

    Ebd., 201.

  40. 40.

    Hölderlin, Friedrich: Sämtliche Werke und Briefe, 3 Bde. Hg. von Jochen Schmidt. Frankfurt a. M. 1992–94. Bd. 3, 684.

  41. 41.

    Goßens, Peter: Lyrikedition. In: Lamping 2016, 298–308, hier 303–304.

  42. 42.

    Vgl. Beyer 1992, 75–76.

  43. 43.

    Haverkamp, Anselm: Laub voll Trauer. Hölderlins späte Allegorie. München 1991, 100.

  44. 44.

    Die ausgewerteten Rezensionen werden nur mit Verfassernamen und ohne Datum angeführt, da sie sämtlich 2009 entstanden sind und in der Mehrheit keine Seitenzahlen aufweisen. Vollständige Angaben finden sich im Literaturverzeichnis.

  45. 45.

    Explizit geschieht dies wiederum bei Räkel, der zu dem „mit Scardanelli“ betitelten Gedicht schreibt: „Dass hier in Bildern eine Liebe aufersteht, die der Tod zerbrochen und geheiligt hat, ist für das lyrische Ich als Erlebnis dargestellt, für Leserinnen und Leser spontan verständlich.“

  46. 46.

    Wellbery, David: The Specular Moment. Goethe’s Early Lyric and the Beginnings of Romanticism. Stanford, California 1996, 22. Wellbery interessiert allerdings nur die sprachliche Struktur der Erlebnislyrik; er verwahrt sich gegen ihre autobiographische Interpretation. Ebd., 7–8.

  47. 47.

    Vgl. das Gedicht habe gerade die Sprache erfunden rasende Sprache (Mayröcker 2005, 754–755). Bei vom Umhalsen der Sperlingswand, oder 1 Schumannwahnsinn (2011) steht der Wahnsinn im Titel.

  48. 48.

    Vgl. Beyer 1992, 56.

  49. 49.

    Mayröcker schreibt in Reise durch die Nacht: „[H]ätte ich dieses mein Schreiben nicht, diese meine pausenlose lebenserhaltende Schreibarbeit, ich hätte längst aufgegeben […] oder ich wäre dem Irrsinn verfallen.“ Mayröcker, Friederike: Reise durch die Nacht. Frankfurt a. M. 1986, 131. Decker erläutert diesen Satz, den er auch zitiert, mit den Worten: „Friederike Mayröcker ist psychopathologisch zum Dichter oder zum klinischen Fall bestimmt.“ Decker, Gunnar: Nur für Nervenmenschen: Zum 80. Geburtstag von Friederike Mayröcker. In: Neues Deutschland, 20.12.2004, https://www.neues-deutschland.de/artikel/64745.nur-fuer-nervenmenschen.html (16.08.2019).

  50. 50.

    Mayröcker 2009a, 49.

  51. 51.

    Bertaux, Pierre: Hölderlin, Essai de biographie intérieure. Paris, 1936.

  52. 52.

    Noch in einer Besprechung von fleurs (2016) in der Süddeutschen Zeitung erklärt der Rezensent Jörg Magenau (2016): „Der erste Eindruck, den diese lyrische Prosa hinterlässt, ist so verblüffend wie schockierend: Ist sie überhaupt für Leser geschrieben? Lässt sie sich ‚verstehen‘? Wer sich diesen Notaten rational nähert und sie entschlüsseln möchte, ist verloren.“ Magenau, Jörg: Die Zärtlichkeit der Worte: „fleurs“ – ein neuer Band mit Notizen von Friederike Mayröcker. In: Süddeutsche Zeitung, 22.02.2016, https://www.sueddeutsche.de/kultur/prosa-die-zaertlichkeit-der-worte-1.2874769 (16.08.2019).

  53. 53.

    In Das besessene Alter: Gedichte 1986–1991 zitiert Mayröcker allerdings in dem Gedicht Junimorgen am offenen Fenster das mit Scardanelli unterzeichnete Hölderlin-Gedicht Der Sommer. Mayröcker, Friederike: Gesammelte Gedichte Mayröcker and Friederike: Gesammelte Gedichte 1939–2003. Hg. von Marcel Beyer. Frankfurt a. M. 2005, 251. Vgl. Hölderlin 1992–94. Bd. 1, 469; Ott, Herta Luise: wo die verborgenen veilchen sprossen. Anmerkungen zu Mayröckers Scardanelli-Band. In: Johann Georg Lughofer (Hg.): Friederike Mayröcker: Interpretationen, Kommentare, Didaktisierungen. Wien 2017, 57–80, hier 63.

  54. 54.

    Vgl. Mayröcker 2009a, 24, 31.

  55. 55.

    „Nach Pierre Bertaux, dem großen Hölderlin Forscher [sic], war Hölderlin mit dem Einzug in den Turm an einem Punkt innerhalb seines Lebens und Schreibens angelangt, der mit dem Wunsch, sich von der Welt zurückzuziehen, zusammentrifft. Er, Hölderlin, habe erkannt, schreibt Pierre Bertaux, daß die Welt sein Schreiben nicht mehr verstehen konnte oder wollte, daß also die Kommunikations- und Vermittlungsbasis zum Verstandenwerden nicht mehr gegeben war.“ Mayröcker, Friederike: Rede anläßlich der Verleihung des Friedrich-Hölderlin-Preises. In: Friederike Mayröcker, Friedrich Hölderlin-Preis. Reden zur Preisverleihung am 7. Juni Friedrich Hölderlin-Preis. Reden zur Preisverleihung am 7. 1993, Bad Homburg v. d. h. 1993. Erneut veröffentlicht auf planetlyrik.de, http://www.planetlyrik.de/friedericke-mayrocker-scardanelli/2010/06/ (14.10.2019).

  56. 56.

    2001 veröffentlichte Mayröcker Requiem für Ernst Jandl und 2011 Vom Umhalsen der Sperlingswand, oder, 1 Schumannwahnsinn. Vor Scardanelli erschienen mindestens vierzehn Gedichtsammlungen.

  57. 57.

    Ott 2017, 64.

  58. 58.

    Ebd., 61.

  59. 59.

    Ott (2017, 57) und Beyer (2009, 95) bezeichnen Scardanelli ebenfalls als einen Zyklus.

  60. 60.

    Ott 2017, 67.

  61. 61.

    Ebd.

  62. 62.

    Hölderlin, Friedrich: Sämtliche Werke. Frankfurter Ausgabe. Hg. von D. E. Sattler. Frankfurt a. M. 1983, 64, https://books.google.com/books?id=pQFcAAAAMAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false (16.08.2019). Jochen Schmidt datiert das Gedicht auf 1823. Siehe Hölderlin 1992–94. Bd. 1, 1129. (14.10.2019).

  63. 63.

    Vgl. ebd., 59.

  64. 64.

    Kursiv markierte Referenzen zu folgenden Gedichten wurden erkannt: Der Abschied, 2. Fassung; Blödigkeit (Mayröcker 2009a, 19); Heidelberg (21); Wohl geh ich täglich (22); O heilig Herz der Völker (ebd., 27); Der Ister (31); Der Gotthard (Fragment) (36); Mein Eigentum (39); Gesang des Deutschen (43).

  65. 65.

    Ott 2017, 61.

  66. 66.

    Goßens 2016, 303–304.

  67. 67.

    Ott 2017, 63.

  68. 68.

    Vgl. Dobretsberger, Christine: Friederike Mayröcker und Bodo Hell: Friederike Mayröcker und Bodo Hell sprechen über das Werk der Dichterin, den Stellenwert der Poesie, über ihre Freundschaft – und die gemeinsamen Erinnerungen an Ernst Jandl. In: Wiener Zeitung, 19.06.2009, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/reflexionen/235113_Friederike-Mayroecker-und-Bodo-Hell.html (16.08.2019).

  69. 69.

    Vgl. die Berichte von Schwab und Waiblinger (Hölderlin 1992–94. Bd. 3, 680–686 und 696–729). Es gibt musikalische Kompositionen über das Thema (z. B. Heinz Holliger, Scardanelli-Zyklus, 1975–1991 und Turm-Musik, 1984) sowie mehrere Filme (z. B. Harald Bergmann, Hölderlin-Trilogie, 1992–2002).

  70. 70.

    Gedichte in dieses Jäckchen, die ihren Datierungen zufolge in der gleichen Phase entstanden sind wie die Gedichte des Scardanelli-Bandes, dort aber nicht abgedruckt sind, enthalten in der Mehrheit keine klaren Hölderlinbezüge und nennen häufig bildende Künstler im Titel. Vgl. Ott 2017, 59. Allerdings finden sich auch in Scardanelli einige Gedichte zu Malern wie z. B. Picasso. Mayröcker 2009a, 38.

  71. 71.

    Mayröcker 2009a, 15. Der Schrägstrich markiert in diesem Zitat einen Versbruch und ist kein typographisches Stilmittel.

  72. 72.

    Vgl. Anz’ Ratschlag: „Schon die ersten Sätze sollten den Leser neugierig auf das Kommende machen“. Anz 2004, 231.

  73. 73.

    Ebd., 226.

  74. 74.

    Ebd., 201, 224.

  75. 75.

    Arteel 2007, 20.

  76. 76.

    Anz 2004, 227.

  77. 77.

    Vgl. Hyperion, Hölderlin 1992–94. Bd. 2, 15.

  78. 78.

    Vgl. Wellbery 1996, 21.

  79. 79.

    Vgl. die Rezension des Germanisten Räkel, der meint: Dass „unser Umgang mit der Dichtung sich oft unmerklich in einen Umgang mit den Dichtern verwandeln möchte, ist nicht so tadelnswert, wie eine strenge Fraktion der Literaturwissenschaft behauptet“.

  80. 80.

    Vgl. Arteel 2007.

  81. 81.

    Anz 2004, 226.

  82. 82.

    Ebd., 226–228.

  83. 83.

    Ebd., 208–211.

  84. 84.

    Paul Jandl erkennt in den offenen Klammern die Bruchstückhaftigkeit von Hölderlins Dichtung wieder.

  85. 85.

    Mayröcker 2009a, 43.

  86. 86.

    Vgl. Hölderlin 1992–94. Bd. 1, 451.

  87. 87.

    Vgl. Mayröcker 2009a, 7.

  88. 88.

    Hermann erkennt ebenfalls die Betonung der Gärten in Mayröckers Scardanelli-Gedichten und spricht von „Seelengärten“, identifiziert die Garten-Natur aber mit der „lebendigen Natur“ im Allgemeinen.

  89. 89.

    Mayröcker 2005, 778.

  90. 90.

    Mayröcker 2009a, 36, Hervorh. i. O.

  91. 91.

    Hölderlin 1992–4. Bd. 1, 432–433.

  92. 92.

    Breitenfellner, Kirstin: Andrea Grill: Happy Bastards. Gedichte. (Rezension) In: Falter 7 (17.02.2012): 30. Zitierter Auszug in: https://shop.falter.at/detail/9783701311880 (16.08.2019).

  93. 93.

    Kraus, Rudolf: Andrea Grill: Happy Bastards. Gedichte. (Rezension) In: Buchkritik.at, 03.11.2012, http://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=6299 (16.08.2019).

  94. 94.

    Mayröcker 2009a, 27–28.

  95. 95.

    Bleutge, Nico: Die kleinen Intervalle zwischen unseren Zungen. „Mein Arbeitstirol“: Neue Gedichte von Friederike Mayröcker. In: Süddeutsche Zeitung, 30.06.2003, https://www.buecher.de/shop/gedichte/mein-arbeitstirol/mayroecker-friederike/products_products/detail/prod_id/11334708/ (15.10.2019).

  96. 96.

    Bleutge, Nico: Wange an Wange mit dem Gedicht. In: Neue Züricher Zeitung, 24.12.2009, https://www.nzz.ch/wange_an_wange_mit_dem_gedicht-1.4343285 (15.10.2019).

  97. 97.

    Mayröcker 2009a, 48. Der Schrägstrich markiert in diesem Zitat einen Versbruch und ist kein typographisches Stilmittel.

  98. 98.

    In der Suhrkamp-Ankündigung heißt es: „Zwischen Januar und September 2008 entstanden 40 Gedichte, in denen Friederike Mayröcker dem hymnischen Ton und den freien Rhythmen Friedrich Hölderlins folgt.“ Suhrkamp: Friederike Mayröcker Scardanelli – Gedichte. Suhrkamp Website, https://www.suhrkamp.de/buecher/scardanelli_42068.html (11.11.2019).

  99. 99.

    Platon: Theätet. Aus dem Griechischen von Friedrich Schleiermacher. Überarb. und hg. von Alexander Becker. Frankfurt a. M. 2007, 155d.

  100. 100.

    Eichendorff, Joseph von: „Wünschelrute“. In: Ders.: Werke. Bd. 1, München 1970 ff., 132–133.

  101. 101.

    Vgl. Paul Jandls Rezension. Räkel erklärt, für Mayröcker sei „die Poesie ein Lebenselixier“; Doering schreibt, ihr „Lebenstraum“ sei „ein Traum in Sprache und aus Sprache“; Ronald Pohl behauptet, Scardanelli sei eine „Lebensmitschrift“.

  102. 102.

    Vgl. Ingen, Ferdinand van: Vanitas und memento mori in der deutschen Barocklyrik. Groningen 1967. Auch Hermann findet in Scardanelli barocke Qualitäten; „das poetische Ich“ besinge „in barocker Fülle das Leben“ und fürchte „den Tod umso mehr“.

  103. 103.

    Staiger, Emil. Grundbegriffe der Poetik. Zürich 1946, 234.

  104. 104.

    Vgl. Zwernemanns Rezension des Bandes: „Wahrnehmung wird zum dauernden Wechselspiel zwischen der Konstruktion und dem Zerfall von Stabilität.“ Zwernemann, Jens: Erfühlte Hörspuren und Sichtausschnitte: Nico Bleutges lyrische Erkundungen der menschlichen Wahrnehmung. In: literaturkritik.de, 27.11.2006, https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=10232 (16.08.2019).

  105. 105.

    Anz 2004, 228–230.

  106. 106.

    Vgl. Metz, Christian: Wertarbeit. In: literaturkritik.at, 28.09.2018, https://www.uibk.ac.at/literaturkritik/zeitschrift/wertarbeit.html (15.10.2019); Roschal 2019.

  107. 107.

    Beyer, Marcel: Wenn ich im Scardanelli lese. In: Alexandra Strohmaier (Hg.): Buchstabendelirien:Zur Literatur Friederike Mayröckers. Bielefeld 2009, 87–97.

  108. 108.

    Vgl. Roschal 2019.

  109. 109.

    Anz 2004, 226.

  110. 110.

    Eine solche Verbindung der beiden Sphären empfiehlt Metz (2016), der im Netz die lebendige Streitkultur findet, die er in den Printmedien vermisst.

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Mergenthaler, M. (2020). Mayröckers Scardanelli als Herausforderung für die Lyrikkritik. In: Arteel, I., De Felip, E. (eds) Fragen zum Lyrischen in Friederike Mayröckers Poesie. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05725-9_11

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-05724-2

  • Online ISBN: 978-3-476-05725-9

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