Zusammenfassung
‚Kunst‘ hieß einmal mehr als ‚schöne Kunst‘, Ästhetik war nicht eingeschränkt auf Wahrnehmung und Lehre des Schönen. Kunstwerke erfüllten kultische, religiöse, mythologische Funktion. Wenn Aufklärung, Entmythologisierung und Profanisierung fortgeschritten sind, versorgen sie die Gesellschaft mit „Kultwerten“. Kunst wird als Religionsersatz, als synthetischer Mythos gebraucht. Als Kunst gilt weitgehend nur noch das, was die Funktion des Sinn- und ‚höheren Werte‘-Ersatzes in einer entzauberten und kalkulierenden Welt erfüllt. Die Bedeutung von Kunst wird subjektivistisch auf die Ästhetik der Empfindungen, der Gefühlswerte eingeschränkt. Dieser Subjektivismus ist in der Massenkultur ein kollektiver. Vieles an der Massenkunst bedient den sensus communis in der Art der Versorgung mit Reizen und ‚Räuschen‘ durch Massenmedien, die unsere Empfindungsweise, Erlebnisweise und Urteilsweise nach technisch-industriellen Standards zurechttrimmen wollen.
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Schweppenhäuser, H. (2020). Bilder und Gebilde. In: Friedrich, T., Kramer, S., Schweppenhäuser, G. (eds) Hermann Schweppenhäuser: Kultur, Ausdruck und Bild. Gesammelte Schriften von Hermann Schweppenhäuser. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05719-8_16
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-05718-1
Online ISBN: 978-3-476-05719-8
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