Zusammenfassung
Es ist sachlich und methodisch nicht untriftig, vom Naturbild der kritischen Theorie zu sprechen. Kritische Theorie ist Theorie nicht nur der Logizität, Diskursivität ihrer Begriffe nach, sondern auch eine der Intituivität ihrer Begriffe nach: der Anschaulichkeit, Vorstellungskräftigkeit, „Bildlichkeit“ und Figuralität, des Eidetischen und Physiognomischen ihrer Theoreme und des in ihnen Begriffenen und Ausgedrückten. Das Theorem von der Lesbarkeit der Bilder, der Deutung dessen, was anschaulich, ‚wirklich‘, faktisch ist, ist theoretisch-methodisches Element dieser Philosophie, die nach Adornos die Aufgabe der Deutung erfüllt; der Deutung dessen, was Wissenschaft als tatsächlich erforscht und feststellt; und es ist auch Inhalt dieser Philosophie: sofern sie das Moment der Erkenntnis auch mit dem Element des anschaulich, bildlich Sich-Zeigens in eigenen theoretischen Bildprägungen verknüpft. Bilder als lesbare haben Erkenntniskraft und sind ein Vernunftausdruck – ein Ausdruck auch beschädigter, erkrankter Vernunft.
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Schweppenhäuser, H. (2020). Bilder der Natur in der kritischen Theorie. In: Friedrich, T., Kramer, S., Schweppenhäuser, G. (eds) Hermann Schweppenhäuser: Kultur, Ausdruck und Bild. Gesammelte Schriften von Hermann Schweppenhäuser. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05719-8_14
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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