Abstract
Bei Benjamin halten spekulative und materialistische Intention einander die Waage. Auf abseitig-genuine Weise, ganz den Sachen zugewandt, ist er auf eigenen Wegen zu der dialektischen Physiognomik gelangt, wie Marx sie an der gesellschaftlichen Ökonomie entwickelt hatte. Über ein Jahrhundert hinweg korrespondieren die Marxische gesellschaftliche „Elementarform der Ware“, deren Betrachtung die in ihr wie in einem Knotenpunkt verwickelten Tendenzen und Formen des kapitalistischen Universums freilegt, und jene Benjamin’sche „Zelle“ miteinander, die, eindringlich angeschaut, den Rest der Wirklichkeit aufwiegt. Und wie der klassische historische Materialist an den Verfallszeichen des Kapitalorganismus die Unausbleiblichkeit der Revolution abliest, so der Theoretiker der materialen Versenkung an den Rissen im Monumentalbau der Profanität das unmerkliche Nahen messianischer Zeit. Das wird im vorliegenden Essay anhand einer philosophischen Lektüre des literarischen Stücks „Loggien“ aus der Berliner Kindheit gezeigt.
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Schweppenhäuser, H. (2020). Zur Physiognomie eines Physiognomikers. In: Friedrich, T., Kramer, S., Schweppenhäuser, G. (eds) Hermann Schweppenhäuser: Kultur, Ausdruck und Bild. Gesammelte Schriften von Hermann Schweppenhäuser. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05719-8_11
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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