Gnome auf den Schultern von Zwergen: Die Bewahrung nationalistischer Substanz und das Herbeiraunen ihrer Wiederauferstehung

Zusammenfassung

An diesen Überlieferungskomplex, der insbesondere von Fichte und Willms zusammengehalten wird, schließen die Vordenker der sog. Neuen Rechten an. Sie bleiben dabei auf einer Line, was Nationalismus, Chauvinismus und Rassismus angeht, setzen aber verschiedene Schwerpunkte. Götz Kubitschek (*1970) geht es vor allem um die Rettung des seiner Diagnose nach aufgrund liberaler Demokratie, grundgesetzlich verbürgten Individualismus und Überfremdung im Untergang befindlichen deutschen Volks. Dazu bemüht er die bürgerlich-deutsche Romantik und Kultur (ohne sie definieren), mythische deutsche Geschichte und das Vorbild des alten Preußen als idealem deutschen Staat. Björn Höcke (*1972) legt demgegenüber den Akzent eher auf die Förderung einer einer neuen, natürlichen Männlichkeit, zu der „die Frau“ als Schutz aufsehen kann, auf einen mystischen Begriff eines natürlichen, also ethnisch reinen Volks, auf die Förderung völkischer Politik und auf die Bekämpfung aller universalistischer Moral und jeglicher universaler Normen. Markus Willinger (*1992) geht es in seinem Manifest „Die identitäre Generation“ zunächst um eine Abrechnung kut der Generation der 68er, die er für alles Unglück der nachfolgenden Generationen verantwortlich macht. Es besteht vor allem in Individualismus, Multikulturalismus, Universalismus und einem allgemeinen Fehlen von Geborgenheit und authentischer Kultur. Diese wird gegen Menschenrechte, Demokratie und Kapitalismus gesetzt. Sie sind widernatürlich, weil sie den diversen, sowohl biologisch als auch kulturell bestimmten Volksidentitäten widersprechen. Sie begründen den sog. „Ethnopluralismus“, der ein genetisch bedingter Rassismus ist und nach einem totalitären völkischen Staat strebt.