Zusammenfassung
Die Entstehungsgeschichte stand von Anfang an im Mittelpunkt der ansonsten bis auf die jüngste Zeit wenig ergiebigen Rabbi-Forschung, z.B. in Lion Feuchtwangers Dissertation von 1907. Dieser Ansatz sollte die offensichtlichen inneren Widersprüche des Romanfragments, das deshalb allgemein als gescheitert angesehen wurde, aufdecken. Heines Taufe und seine konfliktgeladene jüdische Existenz sowie seine gewandelte Einstellung zu jüdischen Reformbestrebungen wurden ebenso für das Scheitern verantwortlich gemacht wie — nach Jeffrey L. Sammons (1964) — unlösbare strukturelle Spannungen. In der Tat kann nur eine genaue, entstehungsgeschichtliche Rekonstruktion, wie sie jetzt Manfred Windfuhr in der Düsseldorfer Ausgabe vorgelegt hat, vor einer Reihe von falschen Schlüssen und vorschnellen Verurteilungen bewahren — auch wenn nicht alle genetischen Fragen vollständig gelöst werden können.
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Literatur
zu Entstehung, Druck: B 2, 827–841;
DHA 5, 498–612;
Lion Feuchtwanger;
Erich Loewenthal 1964;
Jeffrey L. Sammons 1964;
Franz Finke;
Ludwig Rosenthal 1973, 165–182, 202–211;
Hartmut Kircher 1973;
Hartmut Kircher 1983b;
Rainer Feldmann 44–60 [betont 58ff. entstehungsgeschichtliche Nähe von Kap. 2 und 3 zum 1. Buch der Börne-Schrift]. — Berliner »Kulturverein«: Ludwig Rosenthal 1973, 118–146;
Hartmut Kircher 1973, 54–62, 106–112;
Edith Lutz. — Antisemitismus: Stefan Rohrbacher.
zu Quellen: Lion Feuchtwanger, 32–67;
Erich Loewenthal 1964, 4–11;
Ludwig Rosenthal 1971;
Ludwig Rosenthal 1973, 178–200, 212–218;
Hartmut Kircher 1983b;
Kiugo Kimoto und Hiroshi Kiba;
Edith Lutz, 238ff. — Isaak Abravanel: Roland Goetschel.
zu Leben des Rabbi Abraham: Erich Loewenthal 1964;
Hartmut Kircher 1973, 210–231;
Margaret A. Rose 1976a;
Hartmut Kircher 1983b, 79–87;
Manfred Windfuhr 1991.
zu Stilbruch oder Kontrastharmonie: Hartmut Kircher 1972;
Hartmut Kircher 1973, 231–260;
Slobodan Grubačić, 114–132;
Joachim Müller 1977, 21–34;
Margaret A. Rose 1976a [weist Einheit durch Analyse der Oberflächenstruktur nach];
Hartmut Kircher 1983a, 301–310;
Rainer Feldmann;
Manfred Windfuhr 1989 [weist u.a. nach, daß der vieldiskutierte Stilwechsel zwischen Kap. I und II alles andere als überraschend ist];
Jost Hermand 1993, 85–100: Mit dem Zeitraffer durch die deutsch-jüdische Geschichte [betont Dialektik von Ghetto- und Assimilationsgeschichte bzw. von Bewahrung und Emanzipation in Geschichte des Judentums];
Florian Krobb [Assimilationsproblematik durchziehe alle 3 Erzähl-
abschnitte];
Anthony Stephens [entwickelt in Verbindung mit dem durchgehenden Schwellen-Motiv ein Interpretationsmodell, das von planmäßiger Diskontinuität der Erzählstruktur und von Gespaltenheit der fiktionalen Gestalten ausgeht].
zu Don Isaak Abarbanel: Ludwig Rosenthal 1973;
Hartmut Kircher 1973;
Slobodan Grubačić;
Hartmut Kircher 1983b;
Barbara Bauer.
zu Aufnahme und Wirkung: DHA 5, 612–624;
Hartmut Kircher 1983b.
zu Heine Erzähler: Jeffrey L. Sammons 1969, 301–334;
Manfred Windfuhr 1976, 186–202;
Dierk Möller 1973, 157–198 [hauptsächlich zu Schnabelewopski];
Joachim Müller 1977, 5f. u. 172ff.;
Waltraud Maierhofer.
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Höhn, G. (2004). Der Rabbi von Bacherach. Ein Fragment. In: Heine-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05614-6_52
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05614-6_52
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01965-3
Online ISBN: 978-3-476-05614-6
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