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Physiognomische Notlage und Metapher

Zur Konstruktion weiblicher Charaktere bei Jean Paul

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Part of the book series: Germanistische Symposien Berichtsbände ((GERMSYMP))

Zusammenfassung

In Jean Pauls naturphilosophischen, anthropologischen und poetologischen Überzeugungen hat die Physiognomik eine zentrale Position. Sie wirkt sich entsprechend auf seine literarische Praxis aus — thematisch und in seiner Schreibweise. Die geheimnisvolle Beziehung von verborgenem Innen und sichtbarem Außen stiftet die Grundlage seiner Metaphernbildung, bestimmt den Zusammenprall des Dissonanten im Jean Paulschen Witz. Destilliert sind diese Praktiken aus der lebenslangen Auseinandersetzung mit der Herausforderung der Wissenschaften an die Religion, mit dem Bedürfnis, eine Anthropologie im Lichte der Transzendenz wissenschaftlich abzusichern.

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Anmerkungen

  1. Johann Wolfgang Goethe: Werke. Hg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Abt. IV, Bd. 43. Weimar 1908 [Nachdruck: München 1987], S. 284. Im folgenden bezieht sich die Abkürzung WA auf diese Weimarer Ausgabe.

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  16. Vgl. hierzu Martin Warnke: Vier Stichworte: Ikonologie — Pathosformel — Polarität und Ausgleich — Schlagbilder und Bilderfahrzeuge. In: Werner Hofmann, Georg Syamken, Martin Warnke (Hg.): Die Menschenrechte des Auges. Über Aby Warburg. Frankfurt/M. 1980, S. 61–68. Wie die Renaissancemalerei auf Pathosformeln aus der Antike zurückgriff, um leidenschaftliche Zustände und Gesten darzustellen, so zitiert der Autobiograph vorgeprägte literarische Bilder und Sentenzen, um gesteigerte Bewegung beim Leser zu erzeugen.

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  17. Isaak Iselin: Über die Geschichte der Menschheit. Basel 1786 [Nachdruck: Hildesheim, New York 1976], S. XXXIIIf., zufolge sind den einzelnen Lebensaltern entsprechende Anlagen zugeordnet. Nach diesem Ordnungsmodell erscheint das Kind von Sinnlichkeit beherrscht, der Jüngling von der Einbildungskraft, der Mann, wenn ihn die Entwicklung bis dahin nicht fehlgeleitet hat, von der Vernunft. Zur Sinnlichkeit des jungen Hufelands vgl. (Anm. 9), S. 32 und Anhang meiner Dissertation (Anm. 35). — Die Verknüpfung von bürgerlicher Kindheit und antikem Pathos findet sich noch in Freuds Konzept des »Ödipus«-Komplexes.

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Hans-Jürgen Schings

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Wöbkemeier, R. (1994). Physiognomische Notlage und Metapher. In: Schings, HJ. (eds) Der ganze Mensch: Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05560-6_32

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05560-6_32

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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