Zusammenfassung
Die an den Beitrag anschließenden Fragen von Werner zielen auf eine Engerführung zentraler Begriffe ab, wie sie Gumbrecht in dem einführenden Referat zum zweiten Tag gefordert hat:
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1)
Ist der Kritik-Begriff Kants, auf den Lämmert im Eröffnungs-Zitat seiner Vorlage verweist, als Orientierung für die Praxis der Literaturkritik verwendbar? Also für ein journalistisches Massen-Genre?
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2)
Gibt es eine grundsätzliche Differenz in der Einstellung zu zeitgenössischen und historischen Texten? Ist nicht der Leser zeitgenössischer Texte stärker den Effekten von Textstrategien ausgesetzt und daher (noch) nicht zu einem historischen (soll heißen: historiographischen) Urteil fähig?
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3)
Wenn dies zutrifft: Ist das Problem des zeitgenössischen Urteilens (der zeitgenössischen Kritik) durch methodologische Regeln zu erfassen? Oder handelt es sich dabei um keine primär wissenschaftliche Operation? Ist hier überhaupt ein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit zu stellen?
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4)
Der so eingegrenzte aktuale Kritik-Begriff, das ist Werners abschließende These, ist klar zu unterscheiden von der Literaturkritik als Institution. Auf ihn ist schließlich auch die Literatur Wissenschaft angewiesen, denn ohne ein solches kritisches Interesse (Engagement) bleibt ihre Autonomie leer. Welches sind die Minimalbedingungen der Möglichkeit für ein solches kritisches Interesse?
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Wagner-Pitz, B. (1990). Diskussionsbericht: Literaturkritik als ›Literatur‹. In: Barner, W. (eds) Literaturkritik — Anspruch und Wirklichkeit. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05557-6_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05557-6_18
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00727-8
Online ISBN: 978-3-476-05557-6
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