Nachklang

Zusammenfassung

Das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert zwar eine deutliche Grenze in der Literatur aus den Böhmischen Ländern, aber es bedeutete nicht ihr Ende. Sie führte ein Nachleben sowohl bei denen, die ab 1938 wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die Emigration gezwungen worden waren, als auch bei den über drei Millionen Einwohnern deutscher Muttersprache, die nach 1945 aus der Tschechoslowakei vertrieben wurden. Den Vertriebenen war eine Rückkehr aus politischen Gründen verwehrt, und die Emigranten, die nach dem Krieg wieder in ihre böhmischmährische Heimat ziehen wollten, scheuten wegen der gesellschaftlichen Unsicherheit der Umbruchszeit meist davor zurück, denn auch deutschsprachige Juden, selbst wenn sie in der Befreiungsarmee gekämpft hatten oder aus Arbeits- und Vernichtungslagern zurückkehrten, waren den gleichen Diskriminierungen (Verfolgung, Internierung, Ausweisung) unterworfen wie andere Deutsche.