Zussamenfassung
Nach Aristoteles (384–322 v. Chr.), einem Schüler Platons, ist der Mensch nicht wie bei diesem auf das ewige Reich und die eigentliche Wirklichkeit der Ideen bezogen, sondern ist zoon politikon, »von Natur für die staatliche Gemeinschaft bestimmt« (EN 1097 b11; vgl. 1169 b20).1 Wenn Dichtung und besonders die Tragödie auch bei ihm auf das Wesen des Menschen gerichtet ist, kann ihr Zweck deshalb nicht sein, allenfalls den Weg zu den Ideen zu eröffnen, sondern sie muss das Leben und Handeln in der Gemeinschaft betreffen und diese ins Lot zu bringen suchen. Eine Skizze der Anthropologie des Aristoteles soll zunächst den Stellenwert des auf die Polis bezogenen Handelns und Zusammenlebens sichtbar machen; im zweiten Abschnitt bespreche ich die menschlichen Fähigkeiten, ihre Integration und zur Tragik führende Mängel; im dritten Abschnitt ergeben sich daraus die Elemente der anthropologisch und politisch funktionierenden Poetik des Philosophen.
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Gaier, U. (2017). Aristoteles: Poetik der Polis. In: Wozu braucht der Mensch Dichtung?. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05361-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05361-9_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02508-1
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