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Verachtet mir die Meister, entehrt mir ihre Kunst!

Aspekte der »Meistersinger«-Rezeption bis 1945

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Zusammenfassung

»Die Meistersinger werden nicht nur von allen Deutschen als das deutscheste Kunstwerk unserer Opernbühnen empfunden, sondern darüber hinaus nimmt noch jede Bewegung, die Deutschland durchpulst, das Werk für sich ganz besonders als gerade ihren Ausdruck, als Bestätigung ihrer Grundsätze, ihrer Wünsche und Forderungen in Anspruch. Dabei ist es ganz gleichgültig, ob diese Bewegung von rechts oder von links oder aus der Mitte kommt. Und dieses Anrufen der Meistersinger als Eideshelfer bei allen deutschen Dingen, bei großen Taten so gut wie bei kleinen Dummheiten, ist nicht etwa immer eine unlautere Absicht, sondern Überzeugung. Jeder findet wirklich sich und seine Pläne in den Meistersingern bestätigt. Es handelt sich ja bei ihnen um das Ausbrechen einer neuen Zeit, um den Sieg des vorwärtsstürmenden Jugendgeistes über veralteten Formelkram, den Sieg des Fortschrittlichen über das unfruchtbar am Alten Klebende. Wenn man nun nicht in den allerdings unausrottbaren Fehler verfällt, jeden Gegner für einen schlechten Menschen anzusehen, jede von der eigenen Absicht abweichende für etwas Verbrecherisches, oder doch für etwas den niedrigsten Beweggründen Entsprungenes, so muß man jeder vorwärts dringenden Kraft in Deutschland das Recht zugestehen, sich auf die Meistersinger zu berufen.«1

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Literatur

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Bermbach, U. (2011). Verachtet mir die Meister, entehrt mir ihre Kunst!. In: Richard Wagner in Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05295-7_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05295-7_8

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01884-7

  • Online ISBN: 978-3-476-05295-7

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