Skip to main content

Calderón: La dama duende (1629) Frauenwitz und Ehrenmänner

  • Chapter
Klassische Texte der spanischen Literatur
  • 1212 Accesses

Zusammenfassung

Die Lebensgeschichte von Petro Calderón de la Barca (1600–1681) ist, im Vergleich zu der von Lope oder Cervantes, nicht sonderlich aufregend. Hervorgegangen aus einer Familie, die dem niederen Beamtenadel angehörte, aufgewachsen in der Schule der Jesuiten und weitergebildet beim Studium der Theologie und Jurisprudenz in Alcalá, ist Calderón während seines ganzen, lang währenden, übrigens durchaus früh beginnenden, Theaterlebens, stets eine Art Höfling, später ein Diener der Kirche gewesen, immer im Einflussbereich der Austrias bleibend, von denen er Felipe IV und Felipe V überlebt und den letzten, Carlos II, noch erlebt hat. Seine Königstreue wurde zwar nicht mit Reichtümern, aber doch mit einer hohen Auszeichnung belohnt: mit der Aufnahme in den Santiago-Orden. Im fortgeschrittenen Alter von 51 Jahren ließ Calderón sich zum Priester weihen und vorübergehend von Madrid nach Toledo versetzen. Die bewegteste Zeit in seinem Leben dürften kleinere Kriegsteilnahmen zwischen 1638 und 1641 gewesen sein. Im Ganzen aber war sein Leben geregelt, und eben dies hat sicher dazu beigetragen, ihm den Ruf eines linien- und königstreuen Autors, dazu eines Bannerträgers der Gegenreformation einzutragen. Man wird sehen, dass dieses einseitige Image ihm kaum gerecht wird — ebenso wenig wie das des starrköpfigen und frauenfeindlichen Verteidigers aristokratischer Ehrbesessenheit und männlicher Präpotenz, wie es vor allem im Médico de su honra zum Ausdruck zu kommen scheint. Gewiss gehörte Calderón zu den Konservativen, und sein von der Theologie bestimmtes Weltverständnis beruht letztlich auf der Geringschätzung des Diesseits und dem Streben nach dem eigentlichen, dem jenseitigen und ewigen Leben.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

eBook
USD 9.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 17.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literaturhinweise

  • Ausgabe: Pedro Calderón de la Barca: La dama duende, ed. Angel Valbuena Briones, Madrid 1976

    Google Scholar 

  • Übersetzung: Werner Bahner, in: Ders. (Hg.): Klassisches spanisches Theater, Bd. II, Berlin 1969 [mit ausführlichem Nachwort]

    Google Scholar 

Weitere Literatur

  • Spanische Literaturgeschichte, S. 173–183, speziell: 176 f.

    Google Scholar 

  • Don W. Cruickshank: Don Pedro Calderón, Cambridge 2009

    Google Scholar 

  • Hans-Jörg Neuschäfer: »Der Geltungsdrang der Sinne und die Grenzen der Moral. Das anthropologische Paradigma der Affektenlehre und seine Krise im klassischen Drama Spaniens und Frankreichs«, in: Fritz Nies/Karlheinz Stierle (Hg.): Französische Klassik. Theorie, Literatur, Malerei, München 1985

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2011 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Neuschäfer, HJ. (2011). Calderón: La dama duende (1629) Frauenwitz und Ehrenmänner. In: Klassische Texte der spanischen Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05277-3_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05277-3_9

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-02397-1

  • Online ISBN: 978-3-476-05277-3

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics