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Der ausgescherte Opponent

Akademische Unfälle und Radikalisierung

  • Chapter
Die unanständige Gelehrtenrepublik

Zusammenfassung

Es gibt ein Phänomen — wir haben es in Kapitel 4 schon angesprochen —, das man als »ausgehaltene Pluralisierung« bezeichnen könnte. Dabei meint Pluralisierung nicht nur die reine Vervielfältigung von Wissensbeständen, autoritativen Traditionen und Wahrheitsansprüchen, sondern vor allem die Wahrnehmung dieser Vielheit als einer disparaten Gemengelage von Weltbildangeboten. Es ist vor allem die Totalität dieser Weltbildangebote, die dazu berechtigt, in der Frühen Neuzeit von einer »Pluralität der Welten« zu sprechen.1 Es gab die protestantische Welt, die katholische Welt, die alte und die neue Welt, es gab die durch den Renaissancehumanismus wiedererstandenen intellektuellen Welten der Antike, die Welten der exotischen Reiseberichte, überhaupt all die durch den Buchdruck zugänglich gemachten geistigen Universen und Erfahrungswelten. Wie sollte man, wenn man denn dieser Vielheit ausgesetzt war, mit ihr umgehen? Wie hat sich die Gemengelage auf Personen, auf Subjekte ausgewirkt?

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Anmerkungen

  1. Vgl. den programmatischen Sammelband von Wolf-Dieter Stempel und Karlheinz Stierle (Hg.): Die Pluralität der Welten. Aspekte der Renaissance in der Romania, München 1987.

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  2. Vgl. Winfried Schulze: Kanon und Pluralisierung in der Frühen Neuzeit, in: Aleida und Jan Assmann (Hg.): Kanon und Zensur. Beiträge zur Archäologie der literarischen Kommunikation II, München 1987, S. 317–325.

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  3. Wir wollen natürlich nicht vergessen, daß ein wesentliches Movens der neuzeitlichen Rationalisierung gerade darin bestand, Pluralisierung nicht auszuhalten, sondern bei aller Vielheit ein fundamentum inconcussum zu suchen. Vgl. in diesem Sinne Benjamin Nelson: Der Ursprung der Moderne. Vergleichende Studien zum Zivilisationsprozeß, Frankfurt 1986; ähnlich, wenn auch mit ganz anderem

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  4. Tenor Stephen Toulmin: Kosmopolis. Die unerkannten Aufgaben der Moderne, Frankfurt 1991.

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  6. Malte Hossenfelder: Einleitung, in: Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, Frankfurt 1985, S. 9–88. Zur Lebensbedeutung der Skepsis vgl.

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  9. Karlheinz Stierle: Montaigne und die Erfahrung der Vielheit, in: Die Pluralität der Welten (Anm. 1), S. 417–448, hier S. 424. Zu Montaigne im Kontext der frühneuzeitlichen NeoSkepsis vgl. Richard H. Popkin: The History of Scepticism from Erasmus to Spinoza, Berkeley 1979, S. 42–65.

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  10. Vgl. weiter Jean Starobinski: Montaigne. Denken und Existenz, Frankfurt 1989.

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  11. Dieser — auch schon in Kapitel 4 entworfene — Ansatz hat unter anderem den Vorteil, nicht der (berechtigten) neueren Kritik am Begriff des Libertinage érudit ausgesetzt zu sein, die darauf verweist, daß ›libertinage‹ immer nur ein Denunziationsbegriff der Gegner dieser späthumanistischen Strömung war, nie ihre Selbstbezeichnung. Vgl. für die Kritik etwa Jérôme Delatour: Le cabinet des frères Dupuy, in: Science et technique en perspective, Ile série, 9 (2005), S. 287–328.

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  12. Enthalten in: Orasius Tubero [= La Mo the Le Vayer]: Quatre Dialogues faits à l’imitation des anciens, Frankfurt [Paris] 1506 [recte ca. 1630]. Ndr. Paris 1988. Meine Seitenangaben beziehen sich auf den Neudruck. Zu La Mothe Le Vayer im Kontext vgl. René Pintard: Le libertinage érudit dans la première moitié du XVIIe siècle, Paris 1943, Ndr. Genf 1983.

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  13. Vgl. einführend August Buck: Die Rangstellung des Menschen in der Renaissance: dignitas et miseria hominis, in: Archiv für Kulturgeschichte 42 (1960), S. 61–75;

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  17. vgl. dazu Nuccio Ordine: Giordano Bruno und die Philosophie des Esels, München 1999.

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  18. Vgl. Nicola Kaminski: Stultitia als Sophistin: Satire ohne Norm im Lob der Torheit des Erasmus von Rotterdam, in: Deutsche Jahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 68 (1994), S. 22–44.

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  19. Vgl. Gianni Paganini: ›Pyrrhonisme tout pur‹ ou ›circoncis‹? La dynamique du scepticisme chez La Mothe Le Vayer, in: Anthony McKenna und Pierre-François Moreau (Hg.): Libertinage et philosophie au XVIIe siècle, Saint-Etienne 2002, S. 7–31.

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  21. Zum Disputationswesen vgl. Friedrich Paulsen: Geschichte des gelehrten Unterrichts auf den deutschen Schulen und Universitäten vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart, Leipzig 1885;

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  24. Kuming (Kevin) Chang: From Oral Disputation to Written Text: the Transformation of the Dissertation in Early Modern Europe, in: History of Universities 19 (2004), S. 129–187;

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  25. Hanspeter Marti: Kommunikationsnormen der Disputation. Die Universität Halle und Christian Thomasius als Paradigmen des Wandels, in: Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Kultur der Kommunikation. Die europäische Gelehrtenrepublik im Zeitalter von Leibniz und Lessing, Wiesbaden 2005, S. 317–344; dort weitere Literatur. Eine Pionierleistung zur Neubewertung der Dissertationen stellte

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  26. Hanspeter Martis Werk: Philosophische Dissertationen deutscher Universitäten 1660–1750. Eine Auswahlbibliographie, München 1982, dar.

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  27. Vgl. Averroes (»philosophi autem audiunt multa.«): Harmonie der Religion und der Philosophie, in: Philosophie und Theologie von Averroes, übers, von Marcus Joseph Müller, o.O. 1875, Ndr. Osnabrück 1974. Dazu Alain de Libera: Denken im Mittelalter, München 2003, S. 77–110;

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  28. Martin Pine: Pietro Pomponazzi and the Problem of the ›Double Truth‹, in: Journal of the History of Ideas 29 (1968), S. 163–176.

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  29. Appold (Anm. 17), bes. 312–317. Thomas Kaufmann: Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Kirchengeschichtliche Studien zur lutherischen Konfessionskultur, Tübingen 1998, S. 140–146.

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  30. Johann Harprecht (praes.) / Michael Wolffhart (resp.): De verborum obligationibus, Tübingen 8.6.1597 (Exemplar Bayerische Staatsbibliothek München 4 Diss 1333); Johann Harprecht (praes.) / Michael Wolffhart (resp.): De iniuriis et famosis libellis, Tübingen 25.6.1597. Zu juristischen Dissertationen allg. vgl. Filippo Ranieri (Hg.): Juristische Dissertationen deutscher Universitäten: 17. und 18. Jahrhundert, Frankfurt 1986. Für die Hilfe beim Auffinden annotierter Exemplare danke ich Arndt Brendecke. Zu Harprecht vgl. ADB 10, S. 621–623.

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  31. Denn auch in anderen Harprecht-Dissertationen, die im Band 4 Diss. 1333 der Bayerischen Staatsbibliothek vorhanden sind und nicht Wolffhart als Respondenten haben, finden sich ähnlich durchschossene Exemplare. Zur Praxis des Durchschießens von Texten vgl. Arndt Brendecke: ›Durchschossene Exemplaren‹. Über eine Schnittstelle zwischen Handschrift und Druck, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 59 (2005), S. 50–64.

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  32. Vgl. Eugen Neuscheler: Der Blasphemie-Prozeß gegen stud, theol. Hartmann Causius 15 81, in: Attempto 22 (1967), S. 68–76.

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  33. Dieses Rotationsverfahren ist alt; es kann schon im Mittelalter beobachtet werden. Vgl.. William Clark: Academic Charisma and the Origins of the Research University, Chicago 2006, S. 145 f.

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  34. Zu Wolf vgl. Martin Mulsow: Johann Christoph Wolf (1683–1739) und die verbotenen Bücher in Hamburg, in: Johann Anselm Steiger (Hg.): 500 Jahre Theologie in Hamburg. Hamburg als Zentrum christlicher Theologie und Kultur zwischen Tradition und Zukunft, Berlin 2005, S. 81–111.

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  35. Vgl. dazu Jonathan Israel: Radical Enlightenment. Philosophy and the Making of Modernity 1650–1750, Oxford 2001, S. 375–405;

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  36. Michiel Wielema: The March of the Libertines. Spinozists and the Dutch Reformed Church (1660–1750), Hilversum 2004, S. 53–78.

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  37. Christian Thomasius (praes.)/johann Reiche (resp.): De crimine magiae, Halle 1701. Vgl. die moderne zweisprachige Ausgabe: Christian Thomasius: Vom Laster der Zauberei. Über die Hexenprozesse. Hg. von Rolf Lieberwirth, Weimar 1967.

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  38. Friedrich Christian Baumeister (praes.)/lmmanuel Gottlob Grosser (resp.): Theses nonnullae de agendi proposito, Görlitz, 1.10.1742 (Durchschossenes Exemplar aus dem Besitz des Verfassers). Zu Baumeister vgl. Max Wundt: Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung, Tübingen 1945, Ndr. Hildesheim 1992, S. 205, 219f.

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  39. Walch: Art. »Disputierkunst« (Anm. 25), bes. Sp. 739 f. Zur Höflichkeitskultur vgl. Manfred Beetz: Frühmoderne Höflichkeit. Komplimentierkunst und Gesellschaftsrituale im altdeutschen Sprachraum, Stuttgart 1990; ders.: Der anständige Gelehrte, in: Sebastian Neumeister und Konrad Wiedemann (Hg.): Res publica literaria. Die Institutionen der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit, Wiesbaden 1987, S. 155–173.

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  41. Richard Sennett: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berlin 2000; vgl. auch

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  43. B. Lahire: L’homme pluriel. Les ressorts de l’action, Paris 1998.

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  44. Ms. im Staatsarchiv Hamburg, Bestand 622–1, Familie Reimarus, A 12. Auf das Manuskript hingewiesen wurde von Stefan Lorenz. Zu Palm vgl. Hans Schröder: Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller, Hamburg 1851.

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  45. Dubia circa existentiam Dei (Anm. 48): »§ 34. Sunt qui dicunt, summum numen uti consectariis malis cum actionibus hominum liberis capulatis, tanquam finibus particularibus, seu remediis ad bona majora consequenda. § 35. Si autem detur remedium, quo res melior existat, id non malis annumerare possumus, nec malo compensare, nisi nos injuste agere videri velimus. § 36. Si quis meo benificio seu remedio ad honores afunderet, illum injustissimum dicerem, si benificium illud meum poena compensaret. § 37. Deus, ut referunt Philosophi et Theologi, malis utitur, ut remediis ad finem suum obtinendum, et mala illa malis, seu poenis, compensat. Ergo Deus injustus est.» Zum Kontext der zeitgenössischen Theodizee-Diskussion vgl. Stefan Lorenz: De Mundo Optimo. Studien zu Leibniz’ Theodizee und ihrer Rezeption in Deutschland (1710–1791), Stuttgart 1997.

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  47. Zu den englischen Debatten vgl. Giuseppe Ricuperati: Il problema délia corporeità dell’ anima dai libertini ai deisti, in: Sergio Bertelli (Hg.): Il libertinismo in Europa, Milano und Napoli 1980, S. 369–415;

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  48. N. T. Burns: Christian Mortalism from Tyndale to Milton, Cambridge, Mass. 1972. Zu Roeschel vgl. DBA 1048, 197–213; zu Hoffmann vgl.

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  49. Ingo W. Müller: Iatromechanische Theorie und ärztliche Praxis im Vergleich zur galenistischen Medizin, Stuttgart 1991; zu Tschirnhaus vgl.

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  50. Eduard Winter: Frühaufklärung. Der Kampf gegen den Konfessionalismus in Mittel- und Osteuropa und die deutsch-slawische Begegnung, Berlin-Ost 1966.

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  51. Hermann Samuel Reimarus: Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes, hg. von Gerhard Alexander, Frankfurt 1972. Zu Reimarius’ Entwicklung vgl.

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  52. Peter Stemmer: Weissagung und Kritik. Eine Studie zur Hermeneutik bei Hermann Samuel Reimarus, Göttingen 1983;

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  53. Martin Mulsow (Hg.): Between Philology and Radical Enlightenment: Hermann Samuel Reimarus, Leiden 2007 (im Druck).

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  54. Zu Reimmann vgl. Martin Mulsow und Helmut Zedelmaier (Hg.): Skepsis, Providern und Polyhistorie. Jakob Friedrich Reimmann (1668–1743), Tübingen 1998.

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  55. Jakob Friedrich Reimmann: Eigene Lebens-Beschreibung oder Historische Nachricht von sich selbst, nahmentlich seiner Person und Schriften, Braunschweig 1745, S. 174 ff. Vgl. Martin Mulsow: Die Paradoxien der Vernunft. Rekonstruktion einer verleugneten Phase in Reimmanns Denken, in: Skepsis, Providenz, Polyhistorie (Anm. 57), S. 15–59, hier S. 44. Zur Historia literaria allg. vgl. Helmut Zedelmaier: ›Historia literaria‹. Über den epistemologischen Ort des gelehrten Wissens in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in: Das achtzehnte Jahrhundert 22 (1998), S. 11–21;

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  56. Martin Gierl: Pietismus und Aufklärung. Theologische Polemik und die Kommunikationsreform der Wissenschaft am Ende des 17. Jahrhunderts, Göttingen 1997;

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  57. Frank Grunert, Annette Syndikus und Friedrich Vollhardt: Ein Leitfaden durch das Labyrinth: Zur Funktion der Gelehrsamkeitsgeschichte in der Frühen Neuzeit, in: Mitteilungen des Sonderforschungsbereichs 573 2/2006, S. 35–42.

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  58. Vgl. Joachim Lange: Medicina mentis, qua praepostera philosophandi methodo ostensa ac rejecta, secundum sanioris philosophiae principia, aegrae mentis sanatio, ac sanatae usus in veri rectique investigatione ac communicatione, in gratiam traditur eorum, qui per solidam eruditionem ad veram sapientiam contendunt, Berlin 1704. Von der Seite Langes aus sah die Sache freilich etwas anders aus: Nach seinem Geschmack hatte Reimmann zu sehr »heidnische « Skepsis mit der salomonisch-paulinischen Torheitsgeschichte vermischt. Dazu Mulsow: Eclecticism or Skepticism? A Problem of the Early Enlightenment, in: Journal of the History of Ideas 58 (1997), S. 465–477, und Ralph Häfner: Das Erkenntnisproblem in der Philologie um 1700. Zum Verhältnis von Polymathie und Aporetik bei Jacob Friedrich Reimmann, Christian Thomasius und Johann Albert Fabricius, in ders. (Hg.): Philologie und Erkenntnis. Zu Begriff und Problem frühneuzeitlicher ›Philologie‹, Tübingen 2001, S. 95–128.

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  59. Alan Charles Kors: Atheism in France, 1650–1729. Vol. I: The Orthodox Sources of Disbelief, Princeton 1990.

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  60. Zum Begriff der Entgrenzung vgl. Ulrich Beck u.a. (Hg.): Entgrenzung und Entscheidung. Was ist neu an der Theorie reflexiver Modernisierung?, Frankfurt 2004; Die Modernisierung der Moderne (Anm. 47); der Begriff der Entdifferenzierung findet sich vor allem in der Soziologie, Wissenschaftsgeschichte, Ökonomie und Rechtswissenschaft.

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  61. Vgl. Hartmut Lehmann (Hg.): Säkularisierung, Dechristianisierung, Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa. Bilanz und Perspektiven der Forschung, Göttingen 1997.

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  62. Zur Entwicklung der Öffentlichkeit gerade im Kontext von Schriften, die brisante religiöse Punkte betrafen, vgl. Ursula Goldenbaum: Appell an das Publikum. Die öffentliche Debatte in der deutschen Aufklärung 1687–1796, 2 Bde. Berlin 2004. In der Öffentlichkeit kommt neben dem Praeses, dem Respondenten und dem Opponenten noch eine weitere Instanz dazu, die über die Wahrheit der Sache entscheidet. Zur Förderung des Öffentlichkeitsaspekts von Disputationen durch Christian Thomasius vgl. Marti (Anm. 16).

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  63. Dazu Martin Mulsow: The Libertine’s Two Bodies, erscheint in: Intellectual History Review (2008).

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Mulsow, M. (2007). Der ausgescherte Opponent. In: Die unanständige Gelehrtenrepublik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05261-2_7

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