Zusammenfassung
Wer einen Blick in die von Etienne François und Hagen Schulze herausgegebenen dreibändigen Deutschen Erinnerungsorte wirft, dem fällt auf, dass der Deutschen liebster lieu de mémoire — neben Orten im engeren Sinne (›Weimar‹), Ereignissen (›Der Westfälische Frieden‹), Dingen (›Der Volkswagen‹), Mythen und Legenden (›Die Dolchstoßlegende‹) oder literarischen Werken (›Grimms Märchen‹) — offenbar die Biographie darstellt. Von insgesamt 121 in kurzen Essays dargestellten Erinnerungsorten sind immerhin 25, also über ein Fünftel, klar als biographische Porträts erkennbar. Sie widmen sich so unterschiedlichen erinnerungswürdigen Personen wie Karl dem Großen, Goethe, der Familie Mann, Heinrich Heine, Bismarck, Rosa Luxemburg, Walther Rathenau, Marlene Dietrich, Albert Einstein, Karl May, Moses Mendelssohn, Karl Marx, Richard Wagner, Arminius und Friedrich dem Großen.
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Literatur
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Erll, A. (2009). Biographie und Gedächtnis. In: Klein, C. (eds) Handbuch Biographie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05229-2_13
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