Zusammenfassung
Da sich Johannes Brahms’ frühe musikalische Ausbildung maßgeblich auf das Klavier stützte, verwundert es nicht, dass er sich mit seinen ersten Kompositionen auf Klavierwerke sowie auf Kammer- und Vokalmusik mit Klavier konzentrierte. Zum einen konnte er die Werke selbst oder mit nur wenigen Partnern ohne größeren Aufwand aufführen, zum anderen war er mit den spielpraktischen Gegebenheiten dieses Instrumentes am unmittelbarsten vertraut. Im Zusammenhang mit der Komposition seines Doppelkonzertes für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 bekannte er Jahrzehnte später, im August 1887, gegenüber Clara Schumann entsprechend: »Es ist doch ’was anderes, für Instrumente schreiben, deren Art und Klang man nur so beiläufig im Kopf hat, die man nur im Geist hört — oder für ein Instrument schreiben, das man durch und durch kennt, wie ich das Klavier, wo ich durchaus weiß, was ich schreibe und warum ich so und so schreibe« (Schumann-Brahms Briefe II, 322).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Adorno, Theodor W.: Brahms aktuell, in: Musikalische Schriften V, hg. von Rolf Tiedemann und Klaus Schultz (Gesammelte Schriften, 18), Frankfurt a. M. 1984, 200–203.
Behr, Johannes: Zur Entstehung der 51 Übungen für Pianoforte von Johannes Brahms, in: Musik, Wissenschaft und ihre Vermittlung. Bericht über die Internationale Musikwissenschaftliche Tagung der Hochschule für Musik und Theater Hannover 26.–29. September 2001, hg. von Arnfried Edler und Sabine Meine (Publikationen der Hochschule für Musik und Theater Hannover 12), Augsburg 2002, 227–231.
Brachmann, Jan: Kunst — Religion — Krise: Der Fall Brahms, Kassel u. a. 2003.
Brinkmann, Reinhold: Anhand von Reprisen, in: Brahms-Analysen. Referate der Kieler Tagung 1983, hg. von Friedhelm Krummacher und Wolfram Steinbeck, Kassel u. a. 1984, 107–120.
Brodbeck, David: Primo Schubert, Secondo Schumann: Brahms’s Four-Hand Waltzes, Op. 39, in: The Journal of Musicology 7/1 (1989), 58–80.
Cahn, Peter: Johannes Brahms: Intermezzo B-Dur op. 76 Nr. 4, in: Musica 42/1 (1988), 47–51.
Cai, Camilla: Forms Made Miniature. Three Intermezzi of Brahms, in: The Varieties of Musicology: Essays in Honor of Murray Lefkowitz, hg. von John Daverio und John Ogasapian, Warren 2000, 135–150.
Dahlhaus, Carl: Die Musik des 19. Jahrhunderts, Laaber 1980.
Danuser, Hermann: Aspekte einer Hommage-Komposition — Zu Brahms’ Schumann-Variationen op. 9, in: Brahms-Analysen. Referate der Kieler Tagung 1983, hg. von Friedhelm Krummacher und Wolfram Steinbeck, Kassel u. a. 1984, 91–106.
Dietrich, Albert: Erinnerungen an Johannes Brahms, Leipzig 1898.
Dunsby, Jonathan: The Multi-Piece in Brahms: Fantasien Op. 116, in: Brahms. Biographical, Documentary and Analytical Studies, hg. von Robert Pascall, Cambridge u. a. 1983, 167–189.
Edler, Arnfried: Gattungen der Musik für Tasteninstrumente, Teil 3: Von 1830 bis zur Gegenwart (Handbuch der musikalischen Gattungen 7,3), unter Mitarbeit von Siegfried Mauser, Laaber 2004.
Ehlert, Gero: Architektonik der Leidenschaften. Eine Studie zu den Klaviersonaten von Johannes Brahms (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 50), Kassel u. a. 2005.
Eich, Katrin: Früher als spät? Brahms’ Klavierstücke op. 116–119 im Spiegel von Datierungshypothesen, in: Spätphase(n)? Johannes Brahms’ Werke der 1880er und 1890er Jahre. Internationales Musikwissenschaftliches Symposion Meiningen 24.–26. September 2008, hg. von Maren Goltz, Wolfgang Sandberger und Christiane Wiesenfeldt, München 2009 [Druck i.Vorb.].
Federhofer, Hellmut: Johannes Brahms zwischen Tradition und Fortschritt, in: Festschrift Walter Wiora zum 90. Geburtstag (30. Dezember 1996), hg. von Christoph-Hellmut Mahling und Ruth Seiberts, Tutzing 1997, 89–98.
Fellinger, Imogen: Brahms’ Klavierstücke op. 116–119. Kompositorische Bedeutung und zeitgenössische Rezeption, in: Johannes Brahms. Quellen — Text — Rezeption — Interpretation. Internationaler Brahms-Kongreß Hamburg 1997, hg. von Friedhelm Krummacher und Michael Struck in Verbindung mit Constantin Floros und Peter Petersen, München 1999, 199–210.
Finscher, Ludwig: Johannes Brahms — 3. Klaviersonate op. 5 f-Moll. Neue Lieder oder die Poetisierung der Instrumentalmusik, in: Meisterwerke neu gehört. Ein kleiner Kanon der Musik. 14 Werkporträts, hg. von Hans-Joachim Hinrichsen und Laurenz Lütteken, Kassel u. a. 2004, 181–201.
Floros, Constantin: Brahms und Bruckner. Studien zur musikalischen Exegetik, Wiesbaden 1980.
—: Studien zu Brahms’ Klaviermusik, in: Brahms-Studien 5 (1983), 25–63.
Freund, Robert: Memoiren eines Pianisten, Zürich 1951.
Frisch, Walter: Brahms: From Classical to Modern, in: Nineteenth-Century Piano Music, hg. von R. Larry Todd, New York/London 22004 (11990), 356–394.
Geiringer, Karl: Johannes Brahms im Briefwechsel mit Eusebius Mandyczewski, in: ZfMw 15/8 (1933), 337–370.
Hanslick, Eduard: Fünf Jahre Musik [1891–1895] (Der »Modernen Oper« VII. Teil), Kritiken, Berlin 31896.
—: Am Ende des Jahrhunderts [1895–1899] (Der »Modernen Oper« VIII. Teil), Musikalische Kritiken und Schilderungen, Berlin 31899.
Hauschka, Thomas: Stilkritische Untersuchungen zu Thema und Form in den späten Klavierwerken von Johannes Brahms, Diss. Salzburg 1986.
Heuberger, Richard: Erinnerungen an Johannes Brahms. Tagebuchnotizen aus den Jahren 1875 bis 1897, hg. von Kurt Hofmann, Tutzing 21976.
Hinrichsen, Hans-Joachim: Meditation über den Trugschluss. Der Rückblick auf die Sonatenform im Klavierwerk von Johannes Brahms, in: »Vom Erkennen des Erkannten«. Musikalische Analyse und Editionsphilologie. Festschrift für Christian Martin Schmidt, hg. von Friederike Wißmann, Thomas Arend und Heinz von Loesch, Wiesbaden u. a. 2007, 321–334.
Hofmann, Kurt/Hofmann, Renate: Johannes Brahms als Pianist und Dirigent. Chronologie seines Wirkens als Interpret, Tutzing 2006.
Horne, William: Brahms’s Düsseldorf Suite Study and His Intermezzo, Opus 116, No. 2, in: The Musical Quarterly 73b/2 (1989), 249–283.
—: Brahms’s Op. 10 Ballades and His »Blätter aus dem Tagebuch eines Musikers«, in: The Journal of Musicology 15/1 (1997), 98–115.
—: Brahms’s Variations on a Hungarian Song, op. 21, no. 2: »Betrachte dann die Beethovenschen und, wenn Du willst, meine.«, in: Brahms Studies 3 (2001), 47–127.
—: Through the Aperture: Brahms’s Gigues, WoO 4, in: The Musical Quarterly 86/3 (2002), 530–581.
Hübler, Klaus K.: Die Kunst, ohne Einfälle zu komponieren. Dargestellt an Johannes Brahms’ späten Intermezzi, in: Aimez-vous Brahms »the progressive«? (Musik-Konzepte 65), 24–40.
Jansen, Friedrich Gustav (Hg.): Robert Schumanns Briefe. Neue Folge, Leipzig 21904.
Jenner, Gustav: Brahms als Mensch, Lehrer und Künstler. Studien und Erlebnisse, in: Die Musik 2/15 und 2/17 (1903), 171–198 und 389–403.
Joachim, Johannes/Moser, Andreas (Hg.): Briefe von und an Joseph Joachim, Bd. 1, Berlin 1911.
Kämper, Dietrich: Die Klaviersonate nach Beethoven. Von Schubert bis Skrjabin, Darmstadt 1987.
Kelly, Elaine: An Unexpected Champion of François Couperin: Johannes Brahms and the ›Pièces de clavecin‹, in: Music and Letters 85/4 (2004), 576–601.
Kirsch, Winfried: Die Klavier-Walzer op. 39 von Johannes Brahms und ihre Tradition, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preussischer Kulturbesitz 1969, Berlin 1970, 38–67.
Klassen, Janina: Clara Wieck-Schumann. Die Virtuosin als Komponistin. Studien zu ihrem Werk (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 37), Kassel u. a. 1990.
Krämer, Ulrich: Brahms’ »Alte Weise«: Bemerkungen zum Intermezzo cis-Moll op. 117, 3, in: Berliner Beiträge zur Musikwissenschaft. Beiheft zur Neuen Berlinischen Musikzeitung 10/2 (1995), 3–18.
Kraus, Detlef: Ausgewählte Aufsätze, Tutzing 1999.
Kube, Michael: Noch einmal: Zu Werdegang und Strukturen der Paganini-Variationen op. 35 für Klavier von Johannes Brahms, in: Muzyka Fortepianowa 11 (1998), 184–195.
Leyen, Rudolf von der: Johannes Brahms als Mensch und Freund, Düsseldorf und Leipzig 1905.
Mason, William: Memories of a Musical Life, in: The Century Magazine 60 (1900), 438–449, 569–574, 763–776 und 848–864.
Matthews, Denis: Brahms Piano Music (BBC Music Guides), London u. a. 1978.
Mauser, Siegfried: Abschnitt »Zwischen Genrebildung und semantischer Entlastung: Das Klavierstück um die Jahrhundertwende«, in: Edler, Arnfried: Gattungen der Musik für Tasteninstrumente, Teil 3: Von 1830 bis zur Gegenwart (Handbuch der musikalischen Gattungen 7,3), unter Mitarbeit von Siegfried Mauser, Laaber 2004, 248–272.
Oechsle, Siegfried: Komponieren in historischen Werkstätten. Das Finale der Violoncello-Sonate op. 38 von Brahms und seine Bezüge zu Bach und Beethoven, in: Musik und Musikforschung. Johannes Brahms im Dialog mit der Geschichte, hg. von Wolfgang Sandberger und Christiane Wiesenfeldt, Kassel u. a. 2007, 57–78.
Orel, Alfred: Ein eigenhändiges Werkverzeichnis von Johannes Brahms, in: Die Musik 29/8 (1937), 529–541.
Rink, John: Opposition and Integration in the Piano Music, in: The Cambridge Companion to Brahms, hg. von Michael Musgrave, Cambridge 1999, 79–97.
Rudorff, Ernst: Johannes Brahms. Erinnerungen und Betrachtungen, in: Schweizerische Musikzeitung 97/3–5 (1957), 81–86, 139–145 und 182–187.
Schmidt, Christian Martin: Johannes Brahms und seine Zeit, Laaber 1983.
—: Klavier- und Orgelwerke, in: ders.: Reclams Musikführer Johannes Brahms, Stuttgart 1994, 160–193.
Sisman, Elaine R.: Brahms and the Variation Canon, in: 19th Century Music 14/2 (1990), 132–153.
Struck, Michael: Revisionsbedürftig: Zur gedruckten Korrespondenz von Johannes Brahms und Clara Schumann. Auswirkungen irrtümlicher oder lückenhafter Überlieferung auf werkgenetische Bestimmungen (mit einem unausgewerteten Brahms-Brief zur Violinsonate op. 78), in: Die Musikforschung 41/3 (1988), 235–241.
—: Dialog über die Variation — präzisiert. Joseph Joachims »Variationen über ein irisches Elfenlied« und Johannes Brahms’ Variationenpaar op. 21 im Licht der gemeinsamen gattungstheoretischen Diskussion, in: Musikkulturgeschichte. Festschrift für Constantin Floros zum 60. Geburtstag, hg. von Peter Petersen, Wiesbaden 1990, 105–154.
—: Beziehungs-Probleme: Zum Verhältnis der Komponisten Schumann und Brahms, dargestellt am Beispiel von Violinsonaten, in: »Neue Bahnen«. Robert Schumann und seine musikalischen Zeitgenossen. Bericht über das 6. Internationale Schumann-Symposion am 5. und 6. Juni 1997 im Rahmen des 6. Schumann-Festes, Düsseldorf, hg. von Bernhard R. Appel (Schumann-Forschungen 7), Mainz u. a. 2002, 294–327.
—: Kann man Brahms gut edieren? Korrekturspuren, Mikrovarianten und Aufführungstraditionen als editorische Hürden und Hilfen, in: Internationaler Brahms-Kongreß Gmunden 1997. Kongreßbericht, hg. von Ingrid Fuchs, Tutzing 2001, 629–646.
Szersö, Katalin: Die ungarischen Quellen von Brahms anhand seines Wiener Nachlasses, in: Zwischen Volks- und Kunstmusik. Aspekte der ungarischen Musik, hg. von Stefan Fricke, Wolf Frobenius, Sigrid Konrad und Theo Schmitt, Saarbrücken 1999, 55–63.
—: Einführung und Kommentare/Introduction and Commentaries/Bevezetés és jegyzetek/Facsimilia, in: Johannes Brahms. Ungarische Tänze für Klavier zu vier Händen I, hg. von Gábor Kováts, Budapest 1990, IV–XXI.
Wiesenfeldt, Christiane: Reihe — Prozess — Reflexivität. Perspektivenwechsel in Brahms’ Händel-Variationen op. 24, in: Göttinger Händel-Beiträge 12, hg. von Hans Joachim Marx und Wolfgang Sandberger, Göttingen 2008, 235–255.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Eich, K. (2009). Die Klavierwerke. In: Sandberger, W. (eds) Brahms Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05220-9_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05220-9_21
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02233-2
Online ISBN: 978-3-476-05220-9
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)