Zusammenfassung
In einem Brief an Ludwig Tieck lobt Rahel Varnhagen im August 1823, kurz nach dem erstmaligen zusammenhängenden – allerdings noch nicht ganz vollständigen – Erscheinen der beiden Gedichtzyklen Reisegedichte eines Kranken und Rückkehr des Genesenden, voller Begeisterung diese Texte, indem sie das Urteil fällt, sie seien »rein wahr«. Der Beitrag versucht zu zeigen, dass dieses Urteil einerseits nicht überrascht, weil die Gedichte von sich aus nahelegen, der Kategorie der Wahrheit eine besondere Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Andererseits jedoch ist dieses Lob verfehlt, denn das Konzept, das Varnhagen hier im Sinn zu haben scheint, ist gerade eines, das quer zu dem liegt, was der Doppelzyklus als Wahrheit und Wirklichkeit zu entwerfen versucht.
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Zink, D. (2020). Die reine Wahrheit? Wahrheit und Wirklichkeit als intertextuelle und interkulturelle Konstruktion in Ludwig Tiecks Reisegedichte eines Kranken und Rückkehr eines Genesenden. In: Görbert, J., Immer, N. (eds) Ambulante Poesie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05116-5_4
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Online ISBN: 978-3-476-05116-5
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