Zusammenfassung
Wotan hat den Riesen unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er nicht im Traum daran denkt, den für den Bau der Burg vertraglich festgesetzten Lohn herauszugeben : »Freia ist mir nicht feil !« Interessant ist nun die Regieund Vortragsanweisung »höhnisch« zu Fafners Bemerkung : »Getreuster Bruder, / merkst du Tropf nun Betrug ?« (die allerdings nur im Textdruck, nicht in Klavierauszug und Partitur auftaucht). Diese Bemerkung ist Fafners allererste Äußerung im Stück. Sein Hohn kann sich nur gegen seinen Bruder, nicht gegen die Götter wenden. Dass Fasolt sich durch diesen Tiefschlag seines Bruders nicht beirren lässt, vielmehr gar nicht darauf eingeht, sondern in seiner Rede an den »Lichtsohn« Wotan fortfährt, zeigt deutlich, dass Wagner in dieser unversöhnlichen Invektive bereits den ganzen Bruderzwist exponiert hat, der im Totschlag Fasolts durch Fafner eskalieren wird; man verkennt die Replik, wenn man sie als eine Art Solidaritätskundgebung versteht.
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Morabito, S. (2019). Die Liebe des Riesen: Anmerkungen zu einem Erzählstrang im Rheingold. In: Opernarbeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04909-4_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04908-7
Online ISBN: 978-3-476-04909-4
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