Zusammenfassung
Ist er nicht der Philosoph mit dem ganz scharfen Profil? Der, hinter dessen Schnauzbart das halbe Gesicht verschwindet? Es scheint jedenfalls, als sei in der Wahrnehmung seiner Nachwelt dieser Schnauzbart immer weiter gewachsen, so dass am Ende der Schnauzbart allein übrig blieb: das markante Schnauzbartgesicht reduziert auf markante, markige Worte, wie das vom Weibe und der Peitsche oder das vom Willen zur Macht und das vom Übermenschen. Friedrich Nietzsche verschwindet hinter seinen Schlagworten und hinter seinem Schnauzbart. Die kursierenden Nietzsche-Bilder haben oft bedenkliche Schlagseiten. Er scheint ein Denker zu sein, der dazu einlädt, dass man ihn vereinseitigt, vielleicht, weil er oft selbst ins Extreme ging – weil er bereit war, an fast jeder Stelle seines Denkens die äußersten Konsequenzen zu ziehen.
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Sommer, A.U. (2019). Nietzsches Welt. In: Nietzsche und die Folgen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04890-5_1
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