Zusammenfassung
Die feministische Sprachkritik im deutschsprachigen Raum erfährt seit dem Ende der 1970er Jahre sowohl im sprachwissenschaftlichen Zusammenhang als auch in der Öffentlichkeit ein reges Interesse. Bemerkbar wird dieser Umstand nicht nur dadurch, dass akademisch sozialisierte SprachkritikerInnen wie z. B. Luise F. Pusch mit Sprachglossen und Büchern auch in der medialen Öffentlichkeit nachhaltige Spuren hinterlassen haben (vgl. Pusch 1990). Es entbrennen immer wieder mediale, zuweilen polarisierende Debatten zu geschlechter- oder gendergerechter Sprache, an denen auch nicht-akademische SprachkritikerInnen teilnehmen, was beispielsweise an der Kritik an der ersten Auflage des antidiskriminierenden Leitfadens Was tun? (AG Feministisch Sprachhandeln an der Humboldt-Universität zu Berlin 2015) durch Golling (2014) in der Tageszeitung Berliner Kurier deutlich wird.
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Literatur
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Ängsal, M.P. (2020). Wortkritik in der Feministischen Sprachkritik. In: Niehr, T., Kilian, J., Schiewe, J. (eds) Handbuch Sprachkritik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04852-3_9
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