Zusammenfassung
„Über das Fragment mag man sich später einmal wundern: es ist melancholisch-drollig genug“ (BA 20, 483), schreibt Raabe 1909 in einem Brief an Hans von Wolzogen. Sieben Jahre zuvor, im August 1902, galt die Arbeit an seinem letzten Roman „Altershausen“ für beendet. Auf die Bemühungen seines Verlegers Grote um „Vollendung“ des Textes antwortet der Autor noch wenige Wochen vor seinem Tod: „Die abgerissenen Fäden in ‚Altershausen‘ für Ihren Zweck wieder an einander zu knüpfen, wird sich nicht machen lassen, es ist ein bitteres Ding, das ich in den Jahren 1899 und 1900 im Grunde für mich allein zu spinnen begonnen hatte“ (BA 20, 483).
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Diesem Forschungsabschnitt sind zuzurechnen: Roy Pascal: Warum ist „Altershausen“ Fragment geblieben? In: JbRG 1962. S. 147–154; Gerhart Mayer: Raabes Romanfragment „Altershausen“. Grundzüge einer Interpretation. In: RinS. S. 211–228;
Fritz Martini: Wilhelm Raabes „Altershausen“. In: JbRG 1964. S. 78–105;
Siegfried Hajek: Die Freiheit des Gebundenen. Bemerkungen zu Raabes „Altershausen“. In: JbRG 1974. S. 24–40.
Hierzu zähle ich Horst Denkler: Wohltäter Maienborn. Ängste und ihre Bewältigung im Werk Wilhelm Raabes. In: JbRG 1984. S. 92–106;
Ulrich Adolphs: Schreibakt als Suche nach Identität. Wilhelm Raabes „Altershausen“. In: JbRG 1985. S. 92–106; Rosemarie Henzler: Krankheit und Medizin. S. 65–112 und S. 210–229. Horst Thomé: Autonomes Ich. S. 151–168.
Außerdem sind diesem Untersuchungsansatz die nicht ausschließlich „Altershausen“ gewidmeten, folgenden Aufsätze zuzurechnen: William T. Webster: Psychiatrische Beobachtungen oder Gesellschaftskritik? Zur Darstellung geistiger Abnormitäten im Werk Wilhelm Raabes. In: Studien. S. 324–341; und Dieter Arendt: „Die Wissenschaft vom Tode, um zum Leben zu gelangen“. Die Rolle des Arztes im Werk Wilhelm Raabes. In: JbRG 1996. S. 43–68.
Zu diesen Forschungsbeiträgen rechne ich folgende: Wilhelm Overdick: Simultaneität und Ambivalenz in Wilhelm Raabes „Stopfkuchen“ und „Altershausen“. Eine Studie zu den Raum- und Zeitstrukturen. Phil. Diss. (Masch.). Tübingen 1957;
Frank C. Maatje: Ein früher Ansatz zur „stream-of-consciousness“-Dichtung: Wilhelm Raabes „Altershausen“. In: Neophilologus. Nr. 45, 1961. S. 305–322;
Jürgen Stenzel: Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher Prosadichtung. Göttingen 1966. S. 93–105;
Christine G. Wrangel: Verknüpfungsformen in Wilhelm Raabes späten Romanen: „Pfisters Mühle“, „Stopfkuchen“ und „Altershausen“. Phil. Diss. New York 1970;
Wieland Zirbs: Strukturen des Erzählens; Theo Buck: Am Rande des inneren Monologs. Zur Erzählkonstruktion von Raabes „Altershausen“. In: JbRG 1987. S. 24–45. Von Gewicht ist neben dem schon genannten Aufsatz von Oehlenschläger („Erzählverfahren und Zeiterfahrung“) dessen Nachwort zu „Altershausen“, Stuttgart 1981. S. 141–156, sowie der ebenfalls erwähnte Abschnitt bei Detering: Theodizee und Erzählverfahren. S. 245–258.
„Ich hatt’ einen Kameraden“ hebt Ludchen zu singen an, und es bleibt, wie so oft, den Lesern überlassen, die Strophen zu vervollständigen und auf Feyerabend zu beziehen: „Ich hatt’ einen Kameraden/Einen bessern findest du nit./Die Trommel schlug zum Streite/Er ging an meiner Seite/In gleichem Schritt und Tritt.//Eine Kugel kam geflogen,/Gilt’s mir oder gilt es dir?/Ihn hatt‘ es weggerissen/Er liegt mir vor den Füßen,/Als wär’s ein Stück von mir.//Will mir die Hand noch reichen/derweil ich eben lad./Kann dir die Hand nicht geben,/Bleib du im ew’gen Leben/Mein guter Kamerad!“ Ludwig Unland: Der gute Kamerad. In: ders.: Werke. Hg. von Hartmut Fröschle und Walter Scheffler. Bd. I. Gedichte. München 1980. S. 148f.
Vgl. Gottfried August Bürger: Des Pfarrers Tochter von Taubenhain. In: ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Günter und Hiltrud Häntzschel. München, Wien 1987. S. 259–265. Bürgers Ballade wurde tatsächlich auf Jahrmärkten vorgetragen.
Vgl. Vergil: Daphnis (Ekloge 5). In: ders.: Hirtengedichte (Eklogen). Übersetzt und erläutert von Harry. C. Schnur. Stuttgart 1988. S. 18–22.
Auch das ein Zitat, entnommen aus Spinozas „Ethik“, wonach der Geist bzw. die „Seele“ ewig sei „sofern sie die Dinge unter einer Art der Ewigkeit begreift“ (Hervorhebungen von mir, C. Z.). Baruch de Spinoza: Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt. Übersetzung, Anmerkungen und Register von Otto Baensch. Hamburg 1976. S. 287. [Lehrsatz V, 31].
Ausnahmen sind Dieter Kafitz: Figurenkonstellation als Mittel der Wirklichkeitserfassung. Dargestellt an Romanen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Freytag, Spielhagen, Fontane, Raabe). Kronberg 1978. S. 206–211,
und Friedhelm Henrich: „Wunsiedel und die Gründung des Deutschen Nationalvereins“. Polarität und Komplexität in Wilhelm Raabes „Gutmanns Reisen“. In: JbRG 1991. S. 6–32.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Zeller, C. (1999). Spiel. In: Allegorien des Erzählens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04311-5_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04311-5_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45218-4
Online ISBN: 978-3-476-04311-5
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)