Zusammenfassung
In seinem viel beachteten Essay über die Taburäume der polnischen ,postjaltaischen‘ Literatur hat der Schriftsteller und Essayist Stefan Chwin auch der Tabuzone ,Sacrum der Besiegten‘ einen besonderen Standort zugewiesen. Chwin betont zu Recht, daß es im Nachkriegspolen zu gewissen traumatischen Erfahrungen und Komplexen eine stillschweigende Übereinstimmung aller Seiten des ideologisch-politischen Konflikts gegeben habe. Der Historiker und Politologe Anton Pelinka spricht sogar von „Tabus als politischer Geiselnahme“. Eine Seite übergebe „der anderen Seite ein bestimmtes Tabu — und empfängt von der anderen Seite ein ebensolches“.1
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Notizen
Anton Pelinka: Tabus in der Politik. Zur politischen Funktion von Tabuisierung und Enttabuisierung. In: Peter Bettelheim, Robert Streibel (Hgg.): Tabu und Geschichte. Zur Kultur des kollektiven Erinnerns, Wien 1994, S. 22.
Stefan Chwin: Strefy chronione. Literatura i tabu w epoce pojałtańskiej. In: Res Publica, Nr. 10, 1995, S. 42 f.
Herfried Münckler: Die Gestalt des Partisanen. Herkunft und Zukunft. In: H. M. (Hg.): Der Partisan. Theorie, Strategie, Gestalt, Opladen 1990, S. 14.
Carl Schmitt: Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkungen zum Begriff des Politischen, Berlin 1963, S. 11.
Rolf Schroers: Der Partisan. Ein Beitrag zur politischen Anthropologie, Köln Berlin 1961, S. 19.
Ernst Jünger: Der Waldgang. In: E. J.: Sämtliche Werke. Zweite Abteilung. Essays, Bd. 7, Stuttgart 1980, S. 302, 306. Vgl. auch Alexander Burkhardt: Die Innenseite der Macht. Zum Partisanischen bei Ernst Jünger. In: H. M. (Hg.): Der Partisan …, (Anm. 3), S. 247 f.
Norbert Elias: Zivilisation und Gewalt. Über das Staatsmonopol der körperlichen Gewalt und seine Durchbrechungewn (1980). In: N.E.: Studien über die Deutschen. Machtkämpfe und Habitusentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt/Main 1989, S. 231.
Elaine Scarry: Der Körper im Schmerz. Die Chiffren der Verletzlichkeit und die Erfindung der Kultur, Frankfurt/Main 1992, S. 120.
Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1976, S. 821 f.
Jan Philipp Reemtsma: Das Implantat der Angst. In: Max Miller, Hans-Georg Soeffner (Hgg.): Modernität und Barbarei. Soziologische Zeitdiagnose am Ende des 20. Jahrhunderts, Frankfurt/Main 1966, S. 29.
Vgl. Kazimierz Wyka: Zarazeni śmiercią (1947). In: K. W.: Pogranicze powieści, Warszawa 1974, S. 341.
Stephan Hermlin: Die erste Reihe, Berlin 1975, S. 81.
Dieter Noll: Die Abenteuer des Werner Holt, Berlin und Weimar 1973, Bd. 1, S. 530f.
Günter Hofé: Monolog in der Hölle, Berlin 1968, S. 132 f.
Jurij Brežan: Semester der verlorenen Zeit, Berlin 1967, S. 241.
Kurt David: Die Überlebende, Berlin 1974, S. 56.
Friedrich H. Tenbruck: Alltagsnormen und Lebensgefühle in der Bundesrepublik. In: Die zweite Republik. 25 Jahre Bundesrepublik Deutschland — eine Bilanz, hrsg. von Richard Löwenthal und Hans-Peter Schwarz, Stuttgart 1974, S. 290.
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Orłowski, H. (1999). Die Tabus des Partisanendiskurses. In: Eggert, H., Golec, J. (eds) »…wortlos der Sprache mächtig«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04302-3_17
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