Zusammenfassung

Zusammenfassung

Mit den vorliegenden Untersuchungen werden die Wandlungen und Brüche in der Werkgeschichte Wielands verständlich, indem sich ein Problemzusammenhang heraus¬stellt, der Wielands Texte als poetische Antworten auf Grundfragen des aufklärerischen Selbstverständnisses verständlich macht. Die bisherigen Versuche einer Gesamtinter¬pretation von Wielands Werk haben bei aller Differenziertheit ihrer Analyse insbeson¬dere den Bruch zwischen der ‘seraphischen’ Schweizer Dichtung und der mit Beginn der sechziger Jahre einsetzenden Textproduktion letztlich nur abstrakt als völlige Neu¬orientierung interpretieren können, ohne die Motivation für diese entscheidende Wandlung aus den Voraussetzungen von Wielands Schaffen erklären zu können. Die in dieser Arbeit vorgeschlagene Perspektive hat die Problemkonstanten in Wielands Werk in besonderer Weise berücksichtigt und die divergierenden poetischen Lösungsversu¬che als konkurrierende Strategien zur Bearbeitung einer Grundproblematik interpre¬tiert, die in der poetischen Reflexion einer Konstituierung und kritischen Selbstbegren¬zung von Subjektivität zu erkennen ist.