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Teil I: 1770 – 1830. Neue Ordnungen im Verhältnis von ‘schöner Literatur’ und Wissenschaft

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Zusammenfassung

Über die große Pariser Ausstellung „L’âme au corps. Arts et Sciences 1793–1993“ berichtete Günter Metken zu Beginn des Jahres 1994.1 Sie demonstriere, so beschreibt er, wie um 1800 (und noch weit bis in das 19. Jahrhundert hinein) die Künste und die Wissenschaften aufeinander bezogen sind, wie Wissen in den Künsten aufgenommen wird, wie Wahrnehmungs- und Darstellungsformen aus den Künsten in die Wissenschaften hineinreichen, bis in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts ein gegenlaufiger Prozeß seinen Höhepunkt erreicht, „als die unfaßlich werdenden Wissenschaften und eine vom äußeren Schein [dem schönen Schein] gelöste Kunst einander in voller Souveränität begegnen. Nicht mehr Affe der Wissenschaft gibt die Kunst ihre Symmetriehaltung auf und bringt selbständige, oft kritische Antworten, auch ironisch gebrochene Vorausnahmen hervor.“2 Erste Distanzierungen und Konfrontationen dieser Art zeigen sich im Verhältnis von Literatur und Wissenschaft bereits in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Sie waren das Ergebnis von neuen Ordnungen, die in diesem Jahrhundert im System der Wissenschaften und im Bezug der ‘Dichtkunst’ auf die Wissenschaften gesucht wurden.

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Schönert, J. (1997). Teil I: 1770 – 1830. Neue Ordnungen im Verhältnis von ‘schöner Literatur’ und Wissenschaft. In: Richter, K., Schönert, J., Titzmann, M. (eds) Die Literatur und die Wissenschaften 1770–1930. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04286-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04286-6_2

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