Zusammenfassung
Pichts Philosophie geht von einem Primat der Zeit vor dem Sein aus. Daraus folgt die Voraussetzung der Geschichtlichkeit von Sein und Denken, denn die Zeitlichkeit des Seins hat ihr Gegenstück in der Geschichtlichkeit der Vernunft. Diese Voraussetzung impliziert ebenso die Zurückweisung der Annahme der antiken Metaphysik von zeitlosen, seinsbegründenden Fundamenten, als sie auch die Existenz einer ungeschichtlichen Vernunft oder „übergeschichtlicher“ Wahrheit bestreitet.
Offenbart sich Zeit selbst als Horizont des Seins?“
Heidegger
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Anmerkungen
Vg. dazu: K. H. Volkmann-Schluck, „Die Metaphysik des Aristoteles“, Frankfurt/M. 1979
Vgl. Aristoteles, „Physik“ erster Halbband Bücher I–IV, Hrsg.: G. Zeckl, Hamburg 1987, S. 203 ff.
E. Rudolph, „Zeit und Ewigkeit bei Platon und Aristoteles“. In: „Zeit, Bewegung, Handlung Studien zur Zeitabhandlung des Aristoteles“, S. 109 – 128 Hrsg.: E. Rudolph, Suttgart 1988, vgl.: S. 9 f.
Aristoteles, „Physik“ zweiter Halbband Bücher V–VIII, Hrsg.: G. Zeckl, Hamburg 1988, S. 207
I. Newton, „Mathematische Prinzipien der Naturlehre“, Hrsg: J. Ph. Wolfers, unveränd. fotomech. Nachdruck der Ausgabe Berlin 1872, Darmstadt 1963, S. 25
Vgl. dazu: H. Wert, „Über Irreversibilität, Naturprozesse und Zeitstruktur“, in: „Offene Systeme I — Beiträge zur Zeitstruktur von Information, Entropie und Evolution“ Hrsg: E. von Weizsäcker, Stuttgart 1974, S. 114 – 119.
M. Heidegger, „Prolegomena zur Geschichte des Zeitbegriffs“, Frankfurt 1978, S. 442 (= M. H. Gesamtausgabe, Bd. 20)
Vgl. M. Theunissen, „Die Einheit im Denken Georg Pichts“, in: „Die Erfahrung der Zeit“, Gedenkschrift für G. Picht, Hrsg.: C. Link, Stuttgart 1984, S. 357–368, hier S. 366 f.
Th. W. Adorno, „Negative Dialektik“, Frankfurt/M. 1975, S. 400
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Neumann, R. (1994). Pichts Auffassung der Zeit. In: Natur, Geschichte und Verantwortung im „nachmetaphysischen Vernunftdenken“ von Georg Picht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04200-2_4
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