Zusammenfassung
Die Zyklizität der Natur, ihre Regenerationsfähigkeit in den Kreisläufen des Werdens und Vergehens, setzt Fruchtbarkeit voraus und damit Sexualität im weitesten Sinne. Jahnn hat daher, wie in allen seinen Werken, so auch in diesem Totentanzdrama die Dynamik des Sexus dargestellt. Doch trotz aller Subsumierung auch der menschlichen Erotik unter die Gesetze einer Natur, in welcher Sexualität und Fortpflanzung unauflöslich miteinander verbunden sind, bewertet der Text seines Festspiels implizit die beiden Aspekte des Eros (Lust und Fruchtbarkeit) sehr unterschiedlich und führt damit in die als Einheit anvisierte Natur eine Differenz ein, welche sich letzten Endes jener menschlichen Kultur verdankt, in der die Erotik von der Fortpflanzung abgekoppelt ist. Daraus resultieren Widersprüche und Ambivalenzen, die wir in diesem Kapitel zu beachten haben.
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Walitschke, M. (1994). Heiliger Eros und Profane Fortpflanzung. In: Hans Henny Jahnns Neuer Lübecker Totentanz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04198-2_15
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45041-8
Online ISBN: 978-3-476-04198-2
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