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Zusammenfassung

Viele jener Autoren, die bereits in der dreißiger und vierziger Jahren meist aus der Haltung der ›Inneren Emigration‹ heraus als historische Erzähler in Erscheinung getreten waren, legten bald nach der deutschen Kapitulation wieder historische Belletristik vor. So etwa Frank Thieß (»Caruso in Sorrent«, 1946), Otto Flake (»Fortunat«, 1946–48), Johannes Tralow (»Cromwell«, 1947), Marianne Langewiesche (»Castell Bô«, 1947; »Die Bürger von Calais«, 1949), Eckart von Naso (»Der Halbgott. Roman um Alkibiades«, 1949), Kasimir Edschmid (»Wenn es Rosen sind, werden sie blühen«, 1950); Gertrud von Le Fort (»Die Tochter Farinatas«, 1950) Leo Weismantel (»Albrecht Dürers Brautfahrt in die Welt«, 1950) und Henry Benrath (»Der Kaiser Otto III.«, 1951). Später folgten Werner Bergengruen (»Der letzte Rittmeister«, 1952; »Die Rittmeisterin«, 1954), Gertrud von Le Fort (»Am Tor des Himmels«, 1954; »Der Turm der Beständigkeit«, 1957; »Die letzte Begegnung«, 1959), Erik Reger (»Raub der Tugend«, 1954) Kasimir Edschmidt (»Der Marschall und die Gnade«, 1955) und Reinhold Schneider (»Die silberne Ampel«, 1956). Die meisten dieser Werke zielten darauf, in einer Zeit des Zweifeins und der Resignation über den Rückgriff auf die Geschichte geistigen Halt, Lebenshilfe und Trost zu finden und zu geben, womit sie den Bedürfnissen eines großen Leserkreises entgegenkamen. Dabei verfolgten die Autoren mit ihren historischen Erzählungen und Romanen durchaus gesellschaftskritische Intentionen.

Da Vorarbeiten zur Gattungsgeschichte zwischen 1945–1970 kaum vorhanden sind, beansprucht der folgende kleine Abriß nicht mehr zu sein, als der Versuch einer ersten kritischen Bestandsaufnahme.

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Notizen

  1. Vgl. Raupp, Ursula: Die Erzählkunst Gertrud von Le Forts in ihren Novellen, Erzählungen und Legenden. Phil. Diss., Hamburg 1967, S. 135.

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  12. So etwa die Positionsbestimmungen Enzensbergers in »Gemeinplätze die neueste Literatur betreffend« und Michels in »Ein Kranz für die Literatur«. Freilich gab es auch Autoren, die den Kunstwert der Literatur einklagten oder zumindest politisches Engagement und ästhetischen Anspruch zu verknüpfen suchten. Zu ihnen gehörte etwa Hans Christoph Buch. Vgl. Buch, Hans Christoph: Von der möglichen Funktion der Literatur. Eine Art Metakritik. In: Kursbuch 20 (März 1970). Hrsg. von Hans Magnus Enzensberger, S. 42–51. Siehe auch die in der Interpretation zu Buchs »Die Hochzeit von Port-au-Prince« unter Pkt. 4.1.1 ›Einführung‹.

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  13. Vgl. Wagener, Hans: Der Roman in der BRD. In: Helmut Koopman (Hg.): Handbuch des Deutschen Romans. Düsseldorf 1983, S. 530–555, 550f.

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  14. Dieses Motto prägte Kurt Batt. Vgl. Batt, Kurt: Die Exekution des Erzählers. Westdeutsche Romane zwischen 1968 und 1972. Frankfurt/M. 1974.

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  15. So lautet der Titel eines Buches von Volker Hage. Vgl. Hage, Volker: Die Wiederkehr des Erzählers. Neue deutsche Literatur der siebziger Jahre. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1982.

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Kohpeiß, R. (1993). Skizze zum historischen Roman nach 1945. In: Der historische Roman der Gegenwart in der Bundesrepublik Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04195-1_3

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