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Zusammenfassung

1798 entwirft Novalis die beiden Kapitel des Romanfragments „Die Lehrlinge zu Sais“. Im ersten stellt er eine Forschergemeinschaft, versammelt um einen „Lehrer“, vor, die sehr unterschiedlichen empirischwissenschaftlichen Fragen nachgeht — so suchen einige Lehrlinge z.B. Kristalle oder Blumen, andere beobachten den Sternenhimmel oder untersuchen etwa musikalische Formen. Diese so differenzierte Wissenschaftspraxis erscheint allerdings stilistisch eingewoben in die theoretischen Reflexionen, die ein Ich-Erzähler, selbst einer der Lehrlinge, anstellt. Gegenstand seiner Überlegungen sind dabei elementare Probleme der Wissenschaftstheorie, wie z.B. Hinweise auf Induktionsverfahren, Möglichkeiten der Darstellung — im Text heißt es „Kundgabe“- naturwissenschaftlicher Erkenntnisse; auch das Entdecken der Formel für ein endgültiges Verständnis des Universums, literarisch in das Motiv des „Steins“ (des Weisen) gekleidet, taucht in seinen Schilderungen auf. Im zweiten Kapitel bildet ein naturphilosophisches Gespräch den Mittelpunkt des Romans; eine eintreffende Gruppe von Reisenden gesellt sich währenddessen zu den Diskutierenden. Novalis bringt in einem derart von Naturwissenschaft, Philosophie und Mythologie — immerhin „spielt“ der Roman an der alten ägyptischen Kultstätte „Sais“ — durchsetzten Text gewiß auch seine biographische Situation zum Ausdruck.

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Anmerkungen

  1. Novalis: Briefe und Werke: Hrsg.: Ewald Wasmuth. Berlin 1943. 3. Band: Fragmente. Die Enzyklopädie I (Nr. 982), S. 299. (im folgenden = Wasmuth)

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Leusing, R. (1993). Die stimmenden Zeichen. In: Die Stimme als Erkenntnisform — zu Novalis’ Roman „Die Lehrlinge zu Sais“. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04191-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04191-3_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45033-3

  • Online ISBN: 978-3-476-04191-3

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