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Einleitung

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Zusammenfassung

Wer glaubt, der Müßiggang gehöre endgültig der Vergangenheit an, muß sich eines Besseren belehren lassen: er wird nun schon seit einigen Jahren wiederentdeckt — wenn auch nicht als unmittelbare Lebenspraxis, so doch als Gegenstand theoretischer Reflexion oder literarischen Interesses. Im Zeitalter der heraufziehenden postindustriellen Freizeitgesellschaft gewinnt der Müßiggang unvermittelt an Bedeutung. Hier beginnen jedoch auch die Schwierigkeiten; denn er steht nicht für eine einsinnige Lebensform, über die per definitionem ein für allemal Auskunft zu gewinnen wäre. So werden der überfeinerte Dandy und der ausschweifende Lebemann ebenso den Müßiggängern zugerechnet wie der notorische Faulpelz, der versponnene Tagträumer oder der exzentrische Künstler. Deshalb stößt man auf den Müßiggang in Anthologien zur Faulheit und zum Schlaraffenland, zum Dandy und zum Flaneur, aber auch in soziologischen, kulturanthropologischen und literaturwissenschaftlichen Untersuchungen. Äußerst unterschiedlich sind daher auch die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Müßiggang.

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Anmerkungen

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Stumpp, G. (1992). Einleitung. In: Müßige Helden. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04174-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04174-6_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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