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Der ehrliche Gesellschafter

  • Chapter
Das Gespräch im 18. Jahrhundert
  • 69 Accesses

Zusammenfassung

Nicht nur die Kennerin deutscher Verhältnisse, Madame de Staël, auch deutsche Popularphilosophen selber haben den Mangel an feiner Lebensart beanstandet. Sie betonten, daß die Pädagogik zuwenig Rücksicht darauf genommen habe, daß der Verfall der Causerie unverkennbar sei. Trotz der zunehmenden Adaption französischer Vorbilder am Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich offenbar nicht viel geändert.1 Doch es gab hoffnungsvolle Ansätze, wie in der Universitätsstadt Göttingen, deren Ausnahmestellung, der Einfluß des englischen Gentlemanideals war spürbar, bürgerlich urbane Umgangsformen allmählich entstehen liess. Bedenkt man den enormen Einfluß, den die Ausbildung auf die bürgerliche Intelligenzschicht ausübte, dann rückt sich das Bild der Geselligkeit wieder zurecht.2 Diese allmähliche Entstehung urbaner Bildung war lange vorbereitet, ihr Blick war an der Tradition geschärft und fand in der meistzitierten Sentenz des 18. Jahrhunderts, der Sentenz der Gesprächskunst schlechthin, ihren allgemein akzeptierten Ausdruck: Rede, damit ich dich sehe.3

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Literatur

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Fauser, M. (1991). Der ehrliche Gesellschafter. In: Das Gespräch im 18. Jahrhundert. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04158-6_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04158-6_10

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