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Märchen pp 83–104Cite as

Märchenbiologie

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  • 1940 Accesses

Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

Zusammenfassung

Während lange Zeit das Interesse der Forschung vorwiegend den Märchentexten galt, die man in den Aufzeichnungen der publizierten Sammlungen vorfand, vor allem den Motiven und ihrer Anordnung, dem Inhalt also und der Struktur der Erzählungen, ist im Laufe des 20. Jh.s die Frage nach dem Leben und den Lebensbedingungen der mündlich überlieferten Märchen stark in den Vordergrund getreten. Märchenbiologie bemüht sich einerseits um das Märchen selber: Entstehungs- und Wachstumsbedingungen, Verfalls- und Regenerationserscheinungen, Modifikationen durch Vermischung mit anderen Erzählungen und Erzähltypen, verschiedenartige Ausprägung im Munde verschiedener Erzählerpersönlichkeiten, verschiedener Völker und Zeiten. Von da aus erfolgt von selber der Schritt zur Betrachtung der lebendigen Träger der Märchen-Überlieferung, der Erzähler und der Erzählgemeinschaft und ihres Verhältnisses zu den Erzählungen und zum Erzählen, eine Forschungsaufgabe, die sich die funktionalistisch orientierte Volkskunde entspechend auch auf allen anderen Gebieten stellt. Die grundsätzliche Gemeinschaftsbezogenheit der Volkserzählung, der mündlich überlieferten Folklore überhaupt wird 1929 von Peter Bogatyrev und Roman Jakobson als entscheidendes Wesensmerkmal hervorgehoben: »Die Existenz eines Folkloregebildes als solches beginnt erst, nachdem es von einer bestimmten Gemeinschaft angenommen wurde.«

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Literatur

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  • August Nitschke, Soziale Ordnungen im Spiegel der Märchen, Bd. 2: Stabile Verhaltensweisen der Völker in unserer Zeit, 1977.

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  • Axel Olrik (s. oben S. 26) 1908/09: »eine biologie der sage, das ists was wir brauchen« (vermutlich erste Verwendung des Ausdrucks »Biologie« im Sinn des vorliegenden Kapitels; 1926 spricht Friedrich Ranke von »Biologie der Volkssagen«, in: Volkssagenforschung, 1935, S. 114).

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  • Linda Dégh, Biologie des Erzählguts, in: EM Bd. 2, Sp. 386–406.

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  • Heinz Ludwig, Zur Handlungsstruktur von Comics und Märchen, in: Fabula 19, 1978, S. 262–286 (S. 241–261 zwei weitere Aufsätze über Comics, von August Stahl und Johannes Hösle).

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  • Linda Dégh and Andrew Vázsonyi, Magic for Sale: Märchen and Legend in TV Advertising, in: Fabula 20, 1979, S. 47–68 (S. 65: folklore genres — the legend in particular — can be identified only in their contexts).

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  • Lutz Röhrich, Der Froschkönig und seine Wandlungen, ebenda S. 170–192.

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Lüthi, M. (2004). Märchenbiologie. In: Rölleke, H. (eds) Märchen. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04156-2_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04156-2_8

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