Zusammenfassung
Der Prolog zum ›Willehalm‹ beginnt mit einem Gebet an die Trinität (1,1–2,22). Dann bittet der Dichter Gott, ihn zu befähigen, von einem Ritter zu erzählen, der die ewige Seligkeit erlangt habe (2,23–3,7). Es folgt ein Hinweis auf die Stoffvermittlung durch den Landgrafen Hermann von Thüringen (3,8–9). Dann wird der Held der Erzählung genauer vorgestellt: kuns Gwillâms de Orangis (3,11) — so lautet sein Name auf französisch — war ein Kämpfer von fürstlicher Geburt und ist jetzt ein Heiliger, den die Ritter in der Not anrufen können (3,10–4,2). Der Dichter erfleht vom heiligen Willehalm (herre sanct Willehalm 4,13) Rettung vor dem ewigen Verderben (4,3–18). Zuletzt nennt der Autor seinen Namen: ich, Wolfram von Eschenbach (4,19) und spricht von der geteilten Aufnahme, die sein früheres Werk, der ›Parzival‹, gefunden hat. Er bittet seine Zuhörer, die neue Erzählung, die in Frankreich viel Anerkennung gefunden habe, freundlich aufzunehmen (4,19–5,14).
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Literatur
Ausgaben und Übersetzungen
Zu den Editionsgrundsätzen vgl. Werner Schröder, Zum gegenwärtigen Stande der Wolfram-Kritik, ZfdA 96, 1967, S. 1–28, wieder in: W. Schröder, Kleine Schriften, Bd. VI, 1994, S. 45–72.
Joachim Bumke, Kritisches zur neuen kritischen Willehalm-Ausgabe, Euph. 64, 1970, S. 423–432.
Joachim Heinzle, Editionsprobleme um den Willehalm, Beitr. 111, 1989, S. 226–239.
Werner Schröder, Rez. Heinzle, Willehalm-Ausgabe, ZfdA 121, 1992, S. 114–130, wieder in: W. Schröder, Kleine Schriften, Bd. VI, 1994, 357–373.
Joachim Heinzle, Möglichkeiten und Grenzen der Textkritik, Abschied von W. Schröders Willehalm-Ausgabe, ZfdA 121, 1992, S. 405–421.
Zum ganzen Werk
Joachim Bumke, Wolframs Willehalm, Studien zur Epenstruktur und zum Heiligkeitsbegriff der ausgehenden Blütezeit, 1959.
Werner Schröder, Das epische Alterswerk WsvE, Wolfram-Studien 1, 1970, S. 199–218, wieder in: W. Schröder, WvE (vgl. S. 24), Bd. I, S. 373–392.
Walter Haug, Parzivals zwivel und Willehalms zorn, Zu Wolframs Wende vom höfischen Roman zur Chanson de gelte, Wolfram-Studien 3, 1975, S. 217–231, wieder in: W. Haug, Strukturen als Schlüssel zur Welt, 1989, S. 529–540.
Werner Schröder, Der tragische Roman von Willehalm und Gyburg, Zur Gattungsbestimmung des Spätwerks WsvE, 1979.
Kurt Ruh, Höfische Epik des dt. Mittelalters, Bd. II, 1980 (›Willehalm‹: S. 154–195).
Karl Bertau, Über Literaturgeschichte, Literarischer Kunstcharakter und Geschichte in der höfischen Epik um 1200, 1983 (›Willehalm‹: S. 80–108).
Narration, Wege zum Willehalm, 1991.
Walter Haug, Wolframs Wende zur Geschichte: Das Wagnis des Willehalm, in: W. Haug, Literaturtheorie im deutschen Mittelalter, 21992, S. 179–196.
Christoph Cormeau, ist mich von Kareln of erborn / daz ich sus vil han verlorn? Sinnkonstitution aus dem innerliterarischen Dialog im Willehalm WsvE, in: Grundlagen des Verstehens mittelalterlicher Literatur, hrsg. von G. Hahn, H.Ragotzky, 1992, S.72–85.
Christian Kiening, WvE, Willehalm, in: Mhd. Romane und Heldenepen, hrsg. von H. Brunner, 1993, S. 212–232.
Verschiedene Themen und Motive
Fritz P. Knapp, Rennewart, Studien zu Gehalt und Gestalt des Willehalm WsvE, 1970.
Alois Wolf, Kampfschilderungen in Wolframs Willehalm, Wolfram-Studien 3, 1975, S. 232–262.
Jörn Reichel, Willehalm und die höfische Welt, Euph. 69, 1975, S. 388–409.
Elisabeth Schmid, Enterbung, Ritterethos, Unrecht: Zu Wolframs Willehalm, ZfdA 107, 1978, S. 259–275.
Eva Schärufele, Normabweichendes Rollenverhalten: Die kämpfende Frau in der dt. Literatur des 12. und 13. Jh.s, 1979 (»Gyburg aus Wolframs Willehalm« : S. 35–97).
Marianne Wynn, Der Witz in der Tragik, Das erste Buch von Wolframs Willehalm und sein Schlug, Wolfram-Studien 7, 1982, S. 117–131.
Fritz P. Knapp, Heilsgewißheit oder Resignation? Rennewarts Schicksal und der Schluß des Willehalm, DVjs. 57, 1983, S. 593–612.
Petra Kellermann-Haaf, Frau und Politik im Mittelalter, Untersuchungen zur politischen Rolle der Frau in den höfischen Romanen des 12., 13. und 14. Jh.s, 1986 (›Willehalm‹: S. 88–103).
Christian Kiening, Umgang mit dem Fremden, Die Erfahrung des ›Französischen‹ in Wolframs Willehalm, Wolfram-Studien 11, 1989, S. 65–85.
Andrea Kielpinski, Der Heide Rennewart als Heilswerkzeug Gottes, Die laientheologischen Implikationen im Willehalm WsvE, Diss. Berlin EU. 1990.
John Greenfield, Vivianz, An Analysis of the Martyr-Figure in WvE’s Willehalm and in His Old French Source Material, 1991.
Franziska Wessel-Fleinghaus, Gotes hantgetât, Zur Deutung von Wolframs Willehalm unter dem Aspekt der Gattungsfrage, Lit. Jb. 33, 1992, S. 29–100.
Thomas Grenzler, Erotisierte Politik — politisierte Erotik? Die politisch-ständische Begründung der Ehe-Minne in Wolframs Willehalm, im Nibelungenlied und in der Kudrun, 1992.
Peter Strohschneider, Kreuzzugslegitimität — Schonungsgebot — Selbstreflektivität, Über die Begegnung mit dem fremden Heiden im Willehalm WsvE, in: Die Begegnung mit dem islamischen Kulturraum in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von S. Krimm, D. Zerlin, 1992, S. 23–42.
Christa Ortmann, Der utopische Gehalt der Minne, Strukturelle Bedingungen der Gattungsreflexion in Wolframs Willehalm, Beitr. 115, 1993, S. 86–117.
John Greenfield, durh minne unminne (Wh., 27,26), Überlegungen zur Auffassung und Funktion der Liebe in Wolframs Willehalm, Trivium 28, 1993, S. 38–51.
Elke Ukena-Best, Die Klugheit der Frauen in WsvE Willehalm, Ein Beitrag zur Erforschung des Frauenbildes in der höfischen Epik des deutschen Mittelalters, in: Zwischen Schrift und Bild, Entwürfe des Weiblichen in literarischer Verfahrensweise, hrsg. von C. Krause, 1994, S. 5–40.
Klaus Kirchert, Heidenkrieg und christliche Schonung des Feindes, Widersprüchliches im Willehalm WsvE, Arch. 231, 1994, S. 258–270.
Elisabeth Schmid, … der rechten franzoiser het er gern gehabet mêr, Zu einigen Scheidelinien auf der mentalen Landkarte zu Wolframs Willehalm, in: Interregionalität der dt. Literatur im europäischen Mittelalter, hrsg. von H. Kugler, 1995, S. 127–142.
Lydia Miklautsch, Minne-flust, Zur Rolle des Minnerittertums in Wolframs Willehalm, Beitr. 117, 1995, S. 218–234.
James A. Rushing, Arofel’s Death and the Question of Willehalm’s Guilt, JEGP 94, 1995, S. 469–482.
Michael Westreicher, Gyburc, Zur ›Nichtmythifizierung‹ einer literarischen Figur, in: Herrscher, Helden, Heilige, hrsg. von U. Müller, W. Wunderlich, 1996, S. 403–413.
Burghart Wachinger, Schichten der Ethik in Wolframs Willehalm, in: Alte Weltenneue Welten, hrsg. von M. S. Batts, Bd, I, 1996, S. 49–59.
Prolog
Friedrich Ohly, Wolframs Gebet an den hl. Geist im Eingang des Willehalm, ZfdA 91, 1961/62, S. 1–37, wieder in: WvE, hrsg. von H. Rupp (vgl. S. 24), S. 455–518.
Ingrid Oćhs, Wolframs Willehalm-Eingang im Lichte der frühmhd. geistlichen Dichtung, 1968.
Eberhard Nellmann, Wolframs Willehalm-Prolog, ZfdPh. 88, 1969, S. 401–409.
Eckart C Lutz, Rhetorica divina, Mhd. Prologgebete und die rhetorische Kultur des Mittelalters, 1984 (›Willehalm‹: S. 311–351).
Christian Thelen, Das Dichtergebet in der dt. Literatur des Mittelalters, 1989 (›Willehalm‹: S. 259–312).
Bauform und Bucheinteilung
Werner Schröder, Zur Bucheinteilung in Wolframs Willehalm, DVjs. 43, 1969, S. 385–404, wieder in: W. Schröder, WvE (vgl. S. 24), Bd. I, S. 320–339.
Uwe Pörksen, Bernd Schirok, Der Bauplan von Wolframs Willehalm, 1976.
Erzählform
Hans-Hugo Steinhoff, Die Darstellung gleichzeitiger Geschehnisse im mhd. Epos, Studien zur Entfaltung der poetischen Technik vom Rolandslied bis zum Willehalm, 1964 (›Willehalm‹: S. 19–43).
Uwe Pörksen, Der Erzähler im mhd. Epos, Formen seines Hervortretens bei Lamprecht, Konrad, Hartmann, in Wolframs Willehalm und in den Spielmannsepen, 1971.
Michael Curschmann, The French, the Audience and the Narrator in Wolfram’s Willehalm, Neoph. 59, 1975, S. 548–562.
Marion E. Gibbs, Narrative Art in Wolfram’s Willehalm, 1976.
Christoph A. Kleppel, vremder bluomen underscheit, Erzählen von Fremdem in Wolframs Willehalm, 1996.
Stoffgeschichte
Zur französischen Chanson de geste-Epik vgl. Jean Rychner, La chanson de geste, Essai sur fart épique des jongleurs, 1955.
Marianne Ott-Meimberg, Karl, Roland, Guillaume, in: Epische Stoffe des Mittelalters, hrsg. von V. Mertens, U.Müller, 1984, S. 81–110.
Zum Epenzyklus um Guillaume d’Orange vgl. Philipp A.Becker, Das Werden der Wilhelm- und der Aimerigeste, 1939.
Zur Überlieferung des Epenzyklus um Guillaume d’Orange vgl. Madeleine Tyssens, La geste de Guillaume d’Orange dans les manuscrits cycliques, 1967.
Wolframs französische Quelle
Zu ›Aliscans‹ vgl. Joanne Wathelet-Willem, Aliscans, témoin de revolution du génie épique à la fin du XIIe siècle, in: Mélanges Charles Foulon, 1980, Bd. I, S. 381–392.
Verhältnis zur französischen Vorlage
Bodo Mergell, WvE und seine französischen Quellen, Bd. I, Wolframs Willehalm, 1936.
Carl Lofmark, Rennewart in Wolfram’s Willehalm, A Study of WvE and His Source, 1972 (Rez. Fritz P. Knapp, AfdA 85, 1974, S. 179–197).
Kurt Klooke, Giburg, Zur altfranzösischen Wilhelmsepik und Wolframs Willehalm, in: getempert und gemischet, FS für Wolfgang Mohr, 1972, S. 121–146.
Friederike Wiesmann-Wiedemann, Le roman du Willehalm de WvE et l’épopée d’Aliscans, Etude de la transformation de l’épopée en roman, 1976.
Marie-Noel Marly, Traduction et paraphrase dans Willehalm de Wd’E, 2 Bde., 1982.
Marie-Noel Huby-Marly, Willehalm de Wd’E et la Chanson des Aliscans, Et. germ. 39, 1984, S. 388–411.
Guillaume et Willehalm, Les épopées francaises et l’oeuvre de WvE, publ. par Danielle Buschinger, 1985.
Daniel Rocher, WvE, adaptateur de la Chanson d’Aliscans, in: 10e Congrès international de la Société Rencesvals, 1987, Bd. II, S. 957–973.
John T. Greenfield, Vivien und Vivianz, Wolfram-Studien 11, 1989, S. 47–64.
Überlieferung
Werner Schröder, Heinz Schanze, Neues Gesamtverzeichnis der Hss. von Wolframs Willehalm, ZfdA 91, 1961/62, S. 201–226.
Heinz Schanze, Die Überlieferung von Wolframs Willehalm, 1966.
Christoph Gerhardt, Zur Überlieferungsgeschichte des Willehalm WsvE, St. med., 3a ser. 11, 1970, S. 369–380.
Peter J. Becker, Hss. und Frühdrucke mhd. Epen, 1977 (›Willehalm‹: S. 99–120).
Klaus Klein, Aus zwei mach eins, Nachträgliche Nachträge zur Willehalm-Überlieferung, Wolfram-Studien 12, 1992, S. 230–238.
Eva Horváth, Zur Rückkehr des Willehalm-Codex Ha der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Wolfram-Studien 14, 1996, S. 409–422.
Bebilderte ›Willehalm‹-Handschriften
Ronald M. Schmidt, Die Handschriftenillustrationen des Willehalm WsvE, 1985 (Rez. Werner Schröder, AfdA 97, 1986, S. 129–142).
Werner Schröder, Text und Bild in der ›Großen Bilderhandschrift‹ von Wolframs Willehalm, ZfdA 116, 1987, S. 239–268.
Hartmut Beckers, Norbert H. Ott, Ein neugefundenes Blatt einer zerschnittenen Willehalm-Bilderhandschrift des 13. Jh.s (F 87), Wolfram-Studien 13, 1994, S. 262–290.
Dagmar Hüpper, WvE, Willehalm, Zu Text und Bild der Großen Bilderhandschrift, in: Alles was Recht war, FS für Ruth Schmidt-Wiegand, 1995, S. 77–96.
Christopher J. Young, Der Doppelkonflikt in der Willehalm-Überlieferung des Codex Vidobonensis 2670, Mensch gegen Mensch, Text gegen Bild, in: Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters, hrsg. von K. Gärtner, I. Kasten, E. Shaw, 1996, S. 348–358.
Wirkungsgeschichte
Erich Kleinschmidt, Literarische Rezeption und Geschichte, Zur Wirkungsgeschichte von Wolframs Willehalm im Spätmittelalter, DVjs. 48, 1974, S. 585–649.
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Bumke, J. (1997). Willehalm. In: Wolfram von Eschenbach. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04150-0_4
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