Zusammenfassung
Diebeiden idealen Zustände für die Überlieferung und Bewahrung literarischer Werke und Nachlässe sind einerseits die Edition als Zusammenfassung und wissenschaftliche Aufbereitung des Überlieferten und anderseits das Dichterarchiv als Sammelstätte aller Werke und Papiere eines Autors, sei es in Originalen, in Abschriften oder in Kopien. Edition und Archiv können die günstigsten Grundlagen für eine Erfolg versprechende Forschung sein, wenn sie sich dem Werk eines einzelnen Autors widmet. Erläutern wir das an einem Beispiel und wählen wir dazu Hölderlin. Die Große Stuttgarter Ausgabe von Friedrich Beißner bietet alle veröffentlichten und in Handschriften überlieferten Werke und Entwürfe des Dichters in einer mustergültigen Edition dar. Es gehören auch die Briefe Hölderlins dazu, bearbeitet von Adolf Beck, der auch die Lebenszeugnisse herausgibt, die die Ausgabe abschließen sollen. Damit wäre alles, was es an Drucken, Manuskripten, Aufzeichnungen und Briefen Hölderlins und an zeitgenössischen Zeugnissen über den Dichter gibt, vereinigt. Werk und Nachlaß sind von der Forschung aufgearbeitet: die Edition ist die abschließende Zusammenfassung aller bekannten überlieferten Texte und Dokumente.
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Literatur
W. Dilthey, Archive für Literatur. In: Deutsche Rundschau 58 (1889), S. 360–375;
W. Dilthey, Archive der Literatur in ihrer Bedeutung für das Studium der Geschichte der Philosophie. In: Archiv für Geschichte der Philosophie 2 (1889), S. 343–367, wiederabgedruckt in: Dilthey, Gesammelte Schriften. Bd 4. 21959, S.555–575;
J. Minor, Centralanstalten für die literaturgeschichtlichen Hilfsarbeiten. In: Euphorion 1 (1894), S. 17–26;
E. Beutler, Die literarhistorischen Museen und Archive. In: Forschungsinstitute. Hrsg. von L. Brauer u.a. 1930, S. 227–259;
W. Flach, Literaturarchive. In: Archivmitteilungen 5 (1955), H. 4, S. 4–10;
H. O. Meisner, Archive, Bibliotheken, Literaturarchive. In: Archivalische Zeitschrift 50/51 (1955), S. 167–183;
R. Alewyn, Literatur und Wissenschaft. In: Aufgaben deutscher Forschung. Hrsg. von L. Brandt. Bd 1. 1956. S. 181–191;
W. Hoffmann, Bibliothek-Archiv-Literaturarchiv. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 4 (1957), S. 23–34;
H. Lülfing, Autographensammlungen und Nachlässe als Quellen historischer Forschung. In: Archivmitteilungen 12 (1962), H.2/3.
W. Bauer, Einführung in das Studium der Geschichte. 21928, S. 156 ff.: Quellenkunde;
G. Wolf, Einführung in das Studium der neueren Geschichte. 1910. — Im Sinne der bibliographischen Sichtung der Quellen (und der Literatur) vgl.
Dahlmann-Waitz, Quellenkunde zur deutschen Geschichte. 91930;
G. Wolf, Quellenkunde der deutschen Reformationsgeschichte. Bd 1–3. 1915–1922.
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Raabe, P. (1966). Einführung. In: Einführung in die Quellenkunde zur neueren deutschen Literaturgeschichte. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04116-6_1
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