Zusammenfassung
Eine Gesamtdarstellung des Dürrenmattschen Werks, wie es nunmehr geschlossen vorliegt, sieht sich nach wie vor beträchtlichen methodischen Schwierigkeiten gegenübergestellt. Vor allem sind es zwei Momente, die den kritischen Zugang erheblich belasten: einmal die Tendenz einer zumeist wohlwollenden, oftmals voreilig beflissenen Literaturwissenschaft, dieses Werk, das nun annähernd fünfzig Jahre umspannt, viel zu früh der Unwandelbarkeit und Wirkungslosigkeit einer »Klassik« der Gegenwart zuzuschlagen. Eng damit verbunden scheint die Gefahr, den Autor dieses Werks allzu streng beim Wort zu nehmen, Äußerungen, die einem gewissen Kontext entspringen -und sei es ironischer Selbststilisierung — zu einem Grad zu verallgemeinern, wo sie zum Klischee verflachen und damit einen rationalen Zugriff verbauen müssen. Es gilt also in erster Linie, die Widersprüche, die dieses Werk durchziehen, im Einzeltext wie in den theoretischen Stellungnahmen des Autors, als Bestandteil einer immer auf den größeren Entstehungshintergrund bezogenen Entwicklung zu sehen. Allein so wird man der Verallgemeinerung entgehen können, wie sie die Geschichte der literaturwissenschaftlichen Bemühungen um Dürrenmatt durchzieht.
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Knapp, G.P. (1993). Der Autor. In: Friedrich Dürrenmatt. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04099-2_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12196-7
Online ISBN: 978-3-476-04099-2
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