Zusammenfassung
In Goethes Dramen, vom Götz bis zum Faust, werden, neben, mit oder über den inhaltlichen Konflikten, die die Handlung bestimmen, immer auch den individuellen Figurenmotivationen übergeordnete Konflikte dargestellt: Etwa konfligierende Konzepte des Geschichtsbildes, der Gesellschaftsauffassung, der Selbstdefinition der handelnden Individuen usf. Darüber hinaus, auf der abstraktesten Ebene der Konflikthandlung, stehen auch immer die dichterischen Konzepte zur Verhandlung, aus denen heraus die Dramen sich entwickelt haben, denen sie fast programmatisch zuzuordnen sind. Das geht so weit, daß etwa der Handlungskonflikt zwischen Iphigenie und den Taurem so weit in den Hintergrund gedrängt wird, daß das Drama praktisch handlungsleer wird, zugunsten der literarischen Auseinandersetzung mit der Dialektik der Durchsetzung von Humanität und zugunsten des Konfliktes klassizistischer Formgebung mit einem sich dieser entziehenden Gegenstand.
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Jeßing, B. (1995). Drama. In: Johann Wolfgang Goethe. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03985-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03985-9_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03985-9
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