Zusammenfassung
Erst mit ihrem 1970 erschienenen Essay Die endlose Unschuldigkeit ist Elfriede Jelinek zu einer literarischen Selbstvergewisserung gelangt, aus der sich ihre spezifische Schreibweise entwickeln konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt aber waren schon Gedichte und zwei Prosatexte (bukolit, wir sind lockvögel baby!) entstanden. Die Gedichte des 1967 erschienenen Lyrikbandes Lisas Schatten — 1980 wiederveröffentlicht in dem Gedichtband ende, der fast alle Gedichte enthält, die Jelinek in den Jahren 1966–1968 geschrieben hat — sind heute wohl nur noch von dokumentarischem Interesse. Elisabeth Spanlang hat in ihrer Dissertation Elfriede Jelinek: Studien zum Frühwerk (Spanlang, 1992) die biographischen und zeitgeschichtlichen Hintergründe der frühen Texte ausführlich dargestellt. Wer sich für die Krisen und familiären Hintergründe einer jungen Autorin interessiert, findet dazu bei Spanlang ebensoviel Material wie zu spezifisch österreichischen Entwicklungen der Nachkriegsliteratur, in deren Zusammenhang Jelineks Frühwerk zu sehen ist. Anders als in der BRD wurde in Österreich nach dem Krieg dezidiert angeknüpft an die Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts wie den Expressionismus, den Surrealismus und Dada, deren Weiterentwicklung durch den Nazi-Faschismus verhindert worden war.
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Janz, M. (1995). Das Frühwerk (Gedichte, bukolit, wir sind lockvögel baby!). In: Elfriede Jelinek. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03983-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03983-5_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10286-7
Online ISBN: 978-3-476-03983-5
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