Zusammenfassung
›Novelle‹ als Thema der literarischen Formenlehre wirft eine Reihe von Fragen der allgemeinen Gattungstheorie auf (Existenz, Trennschärfe, geschichtliche Reichweite der einzelnen Gattungen, Typen; Bedeutungsschichten des Formbegriffs). Ohne die komplizierte Problemlage der Gattungsforschung hier entwickeln zu können (vgl. Klaus W. Hempfer: Gattungstheorie. München 1973; s.a. Polheim in Handbuch), mag es genügen, festzuhalten, daß auch in der Novellenforschung unterschiedliche Interessen und strittige Entscheidungen aus der allgemeinen Gattungsdiskussion fortwirken. Sechs Ausrichtungen lassen sich unterscheiden:
-
1.
1.) Der klassifikatorische Zugang unterstellt die Möglichkeit bzw. den Sinn eines typologischen Ordnungsgefüges, das die Bedingungen allgemeiner Begriffsbildung (genus proximum und differentia specifica) erfüllt.
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2.
2.) Die biologisch zu nennende Perspektive konzentriert sich auf Entwicklungs- und Wachstumsprozesse der Formen (Wurzel, Entfaltung, Blüte, Tod).
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3.
3.) Das poetologische Interesse arbeitet an Regelsystemen, die es erlauben, Werke hervorzubringen (einschließlich der reihenbildenden Stufen: Formkonstitution, -erfüllung, -abwandlung und -bruch) und zu beurteilen (Güte- und Echtheitskriterien).
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Aust, H. (1990). Zugänge. In: Novelle. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03958-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03958-3_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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