Zusammenfassung
Die Tagebuchaufzeichnungen, deren erste den Untertitel »Ein Journal. (November 1975–März 1977)« trägt, sind nicht einfach Vorarbeiten zu den Werken. Zwar sollte das »Gewicht der Welt« ursprünglich diese Aufgabe erfüllen, doch bereits dieser Text und mehr noch die nachfolgende »Geschichte des Bleistifts« und die »Phantasien der Wiederholung«, welche die Zeiträume von 1976–1980 und 1981–82 abdecken, bestätigen einen Sachverhalt, der sich schon im »Gewicht der Welt« andeutet. Die Aufzeichnungen sind den Texten strukturell und inhaltlich vergleichbar, sie sind der Beobachtungsform des Reisens und Flanierens verbunden, beschreiben eine Ziellosigkeit des handelnden Subjekts (Bartmann 111) und pendeln wie die erzählenden Texte zwischen dem Versuch des Beobachters, alle Beziehungen zur Welt abzubrechen und doch wieder in Zuständen der Epiphanie zu sich zu finden (vgl. dazu GW 51; 177; 265; 324; Bartmann 117). Schließlich heben die »Journale« immer wieder. darauf ab, daß die Schwelle zwischen Privatheit und Mitteilung, die Grenze zwischen Innenwelt und Außenwelt nicht scharf ist, sondern einen Übergangsbereich darstellt, in dem sich die »fixen Ideen einzelner« in einen »Mythos vieler« verwandeln (GW 278).
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Renner, R.G. (1985). Selbstreflexion und poetologische Skizzen: die »Journale«. In: Peter Handke. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03922-4_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03922-4_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10218-8
Online ISBN: 978-3-476-03922-4
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)