Zusammenfassung
Die Sprache nimmt in L.s Denken und Wirken eine außerordentliche Position ein, sieht er doch in der Sprache eines der höchsten Güter, die dem Menschen zum Unterschied von anderen Kreaturen eigen sind (WA DtB 10/I S. 101). Deshalb stellt er auch die Beherrschung der Muttersprache als wichtige Aufgabe hin, ohne dafür institutionelle Maßnahmen zu ergreifen. Doch ebenso empfiehlt L. die Aneignung von (bestimmten) Fremdsprachen, weil durch solche Kenntnisse u. a. Konflikte zwischen Personen und Völkern abgebaut werden könnten (WA TR 5, 6108; WA 42 S. 413 f.). L. trachtet danach, diesen Sprachempfehlungen auch selbst zu entsprechen. Sein Leben lang bemüht er sich, die ihm angeborene deutsche Sprache eingehender kennen und gebrauchen zu lernen. Außerdem verfügt er entsprechend der damaligen Bildung über vorzügliche Lateinkenntnisse. Das zu seiner Zeit selten studierte Griechisch eignet sich L. so gut an, daß er das Neue Testament binnen weniger Wochen allein zu übersetzen vermag. Höher schätzt er selbst seine Kenntnisse im Hebräischen ein (WA DtB 9/I S. X f.), das damals gerade erst ins Blickfeld der Philologen rückt; immerhin ist der Reformator mit dieser Sprache so vertraut, daß er die Hauptlast der AT-Verdeutschung persönlich trägt (siehe 5.4.5).
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Literatur
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Wolf, H. (1980). Luthers Sprache. In: Martin Luther. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03898-2_3
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