Zusammenfassung
Kaum ein Problem hat die Strindbergforschung so sehr beschäftigt wie Strindbergs bizarre Biographie. Als Quellen dienten u. a. Strindbergs riesiger Briefwechsel (vgl. Brev 1.1/12), Äußerungen und Erinnerungen seiner Ehefrauen, von Freunden und Zeitgenossen und die sogenannten autobiographischen Werke (IV/1–5). Die problematische Verwendung von Strindbergs subjektiven Berichten in den »autobiographischen« Werken durch wissenschaftliche Biographen wurde mehrfach bemängelt (u. a. Lindström in 3.0/9). Die neueren, bedeutenden wissenschaftlichen Biographien von T. Eklund [4.3.2/12], G. Brandell [4.3.2/8] und A. Hagsten [4.3.2/14] sind sich jedoch dieser Problematik bewußt. Eklund sieht (S. 195) in der Beichte eines Toren (Le plaidoyer d’un fou) ein künstlerisch kalkuliertes, artistisch angelegtes Werk im Gegensatz zu den »Bekenntnisbüchern« Inferno und Legenden (Légendes), während Brandell auch Inferno als ein fiktionales Werk bezeichnet. Hagsten gelingt der Nachweis, daß Strindberg in Sohn einer Magd (Tjänstekvinnans son) alle Vorgänge so arrangiert und uminterpretiert hat, daß sie sich in seine pessimistische Selbstinterpretation als »Fremdling im Dasein« einfügten.
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Paul, F. (1979). Autobiographie und Fiktionalität: Strindbergs Leben und Werk im Spiegel der autobiographischen Schriften. In: August Strindberg. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03884-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03884-5_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03884-5
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