Zusammenfassung
Sein erstes Bühnenstück, »Santa Cruz«, hatte Max Frisch August/September 1944 geschrieben; schon vier Monate später, im Januar 1945, verfaßte er sein zweites, den »Versuch eines Requiems« mit dem Titel »Nun singen sie wieder«. Obwohl die beiden Arbeiten innerhalb so kurzer Zeit geschrieben wurden, unterscheiden sie sich beträchtlich. Während nämlich »Santa Cruz« zu jenem Teil seines Werkes gehört, den Frisch als »Fluchtliteratur« (W 68, 20) bezeichnet, verschafft sich in »Nun singen sie wieder« erstmals Frischs Auseinandersetzung mit den Greueln des Krieges, mit Faschismus, Kriegstreiberei und der Denunziation deutscher Kultur als Rechtfertigung von Chauvinismus und Eroberungsgelüsten Geltung. Von nun an stellt die Literatur für ihn nicht länger eine Form von Realitätsflucht dar; vielmehr erhält sie die Funktion, auch »äußere« Wirklichkeit zu bewältigen und politisch-gesellschaftliches Engagement auszudrücken.
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Petersen, J.H. (1978). Literarische Formen gesellschaftlichen Engagements. In: Max Frisch. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03880-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03880-7_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10174-7
Online ISBN: 978-3-476-03880-7
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