Zusammenfassung
Dieter Wellershoff hat in einer Rezension des voluminösen Sammelbands ›Neues Hörspiel‹ den Klaus Schöning im September 1969 herausgab, darauf hingewiesen, daß es bis zu diesem Zeitpunkt wohl neue Hörspiele gab, nicht aber das Neue Hörspiel: »das neue programmatische Kennwort […] verschafft den neuen Tendenzen gesellschaftliche Aufmerksamkeit, indem es sie deutlich vom Gewohnten absetzt und sie so natürlich eindeutiger definiert, als sie in Wirklichkeit sind« (D. Wellershoff: Ein neues Konzept für das Hörspiel, in: Merkur, XXIV. Jg. 1970, Heft 262, S. 189). Insofern erschiene es konsequent, auch die Theorie des Neuen Hörspiels von der Begriffsfindung Schönings im Jahre 1968 (vgl. S. 125) herzuleiten und zu verfolgen, wie weit diese theoretische Konzeption stilbildend gewirkt hat. Die Theorie des Neuen Hörspiels ist jedoch, wenn auch unter anderem Namen, älter als Schönings Begriff: der Blütezeit des deutschen Nachkriegshörspiels entstammten anfangs der sechziger Jahre nicht nur mehrere umfangreiche Hörspielbücher, die zugleich Ansätze zu einer auf das traditionelle Hörspiel bezogenen Hörspieltheorie boten — die Bücher von Krautkrämer, Frank, Fischer und Schwitzke erschienen im kurzen Zeitraum der Jahre 1962–64 —, sondern auch erste Überlegungen zu einem Gegenmodell, dem praktische Beispiele alsbald folgten.
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Literatur
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—, Beschreibung, Kritik und Chancen der Stereophonie im Hörspiel, in: Akzente, 16. Jg. 1969, H. 1, S. 66–76.
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Würffel, S.B. (1978). Die Phase der neuen Experimente: Neues Hörspiel und O-Ton. In: Das deutsche Hörspiel. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03878-4_5
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