Zusammenfassung
Es hat sich als schwieriger erwiesen, als es sonst bei neuen literarischen Erscheinungen der Fall ist, eine allgemein akzeptierte Sammelbezeichnung für jenen Typ von Theaterstücken zu finden, der sich seit 1950 in Frankreich durchsetzte. Daß »La cantatrice chauve« von Eugène Ionesco, »Piquenique en campagne« von Fernando Arrabel, »En attendant Godot« von Samuel Beckett, »Le guichet« von Jean Tardieu oder »Les bâtisseurs d’empire ou Le Schmürz« von Boris Vian auf irgendeine Weise zusammengehörten, schien offensichtlich zu sein, aber Autoren, Publikum und Kritiker konnten nicht ‹eine›, ‹beherrschende› und ‹sofortauffallende› Übereinstimmung ausmachen. Erschwerend kam hinzu, daß es sich hier um die Werke von Einzelgängern handelte, die weit davon entfernt waren, sich in literarischen Kampfgruppen zu organisieren, wo so griffige Eigenbenennungen wie »Surréalisme« entstehen konnten, die keine Manifeste verfaßten und die weitgehend unbekannt, also noch nicht gewohnheitsmäßig eingeordnet waren. So schrieb noch 1954 Lemarchand in seinem Vorwort zu »Théâtre I« von Ionesco, dies sei ein »Théâtre sans étiquette«.
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Daus, R. (1977). Vorbemerkung: Der Begriff »Theater des Absurden«. In: Das Theater des Absurden in Frankreich. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03857-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03857-9_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10147-1
Online ISBN: 978-3-476-03857-9
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