Zusammenfassung
Hamanns Wirkung in seiner Zeit läßt sich am ehesten in seiner Auseinandersetzung mit der Berliner Aufklärung bestimmen. Seine ›Gegner‹ Mendelssohn, Nicolai und Lessing verstanden ihn in vieler Hinsicht besser als die folgende Generation der Lavater und Kaufmann. Die Berliner Aufklärer konnten seine Kritik und bis zu einem gewissen Grad sogar seinen Humor verstehen, keineswegs aber sein Christentum und sein verdecktes Prophetentum akzeptieren, das ihm andererseits die Wertschätzung der »Stillen im Lande« eintrug, die nun ihrerseits vor den grotesken und »panischen« Zügen seiner Schriften zurückschreckten. Selbst Herder hielt sich auf Distanz, während die Königsberger Hippel und Scheffner verständnisvoller gewesen zu sein scheinen. Obwohl Hamann sich vom Sturm und Drang distanzierte, wurde er von ihm als Vorläufer verstanden, und die spätere Literaturgeschichtsschreibung hat dies Bild übernommen, um dann freilich wie Minor feststellen zu müssen, daß er als ein Ferment in der Entwicklung aufging, die er in Gang setzte. Analysen z. B. der »Anmerkungen übers Theater« von R. M. Lenz zeigen deutlich, wieviel den Sturm und Drang mit Hamann verbindet- und was sie trennt.
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Jørgensen, SA. (1976). Nachwirkung und Stand der Forschung. In: Johann Georg Hamann. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03853-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03853-1_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10143-3
Online ISBN: 978-3-476-03853-1
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