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Die Geburtsstunde des »Mythos Bach« Mendelssohns Wiederentdeckung der Matthäuspassion

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»Denn alles findet bei Bach statt«
  • 83 Accesses

Zusammenfassung

Als Felix Mendelssohn Bartholdy die Matthäuspassion im Jahr 1829 in der Berliner Singakademie zu neuem Leben erweckte,216 war er sich der Bedeutung seiner Tat durchaus bewußt. Der Sänger und Schauspieler Eduard Devrient, welcher an dem Unternehmen großen Anteil hatte, erinnerte sich, daß Freund Felix in derVorbereitungszeit einmal »mitten auf dem Opernplatze stehenblieb«, um des »wunderlichen Zufalls« zu gedenken, »daß es ein Komödiant und ein Judenjunge sein müssen, die den Leuten die größte christliche Musik wiederbringen«.217 Der eben zwanzigjährige Mendelssohn wird freilich kaum daran gedacht haben, ein Jahrhundertereignis auf den Weg zu bringen; und doch ist sein Geniestreich gleichbedeutend mit der Geburtsstunde des »Mythos Bach«.

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Notizen

  1. Vgl. die Dokumentation dieses Ereignisses in: Martin Geck, Die Wiederentdeckung der Matthäuspassion im 19. Jahrhundert. Die zeitgenössischen Dokumente und ihre ideengeschichtliche Deutung, Regensburg 1967 (Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bd. 9).

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Geck, M. (2000). Die Geburtsstunde des »Mythos Bach« Mendelssohns Wiederentdeckung der Matthäuspassion. In: »Denn alles findet bei Bach statt«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03798-5_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03798-5_13

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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