Zusammenfassung
In einem Brief an ihren Neffen Wilhelm Gurlitt drückte Fanny Lewald 1876 den Wunsch aus, daß »Mein Vermögen u meinen litterarischen Nachlass […] einmal zu gleichen Theilen Stahr’s Kinder u meine Geschwister, resp. deren Erben« erhalten sollen.«1 Heute ist ihr Nachlaß weit verstreut.2 Von Einzelstükken abgesehen, die man vom Stadtarchiv Altona bis zur Zentralbibliothek in Zürich finden kann, sind der Öffentlichkeit größere Konvolute zugänglich v. a. in den Beständen der Sammlung Varnhagen, Krakau, des Deutschen Literaturarchivs, Marbach, der Stiftung Weimarer Klassik, Goethe und Schiller-Archiv Weimar, der Universitäts- und Landesbibliothek, Bonn, und des Heinrich-Heine-Instituts in Düsseldorf. Der größte Teil blieb lange im Familienbesitz und wurde in Berlin von der Schriftstellerin Emmi Lewald, bzw. in Dresden von Fanny Lewalds Neffen Heinrich Minden verwaltet.3 Zu diesem letzteren Teil hatte offenbar Marieluise Steinhauer im Rahmen ihrer 1932 erschienenen Dissertation4 bereits Zugang, insbesondere zu dem umfangreichen privaten Briefwechsel zwischen Fanny Lewald und ihrem Mann Adolf Stahr aus den Jahren 1846 bis 1852, Quellen, die knapp 30 Jahre vorher noch als vermißt galten, als Ludwig Geiger Dokumente »Aus Adolf Stahrs Nachlaß« herausgab.5 Als er sich wenige Jahre zuvor mit Fanny Lewald beschäftigte und ihr Tagebuch »Gefühltes und Gedachtes«6 publizierte, war er über einen öffentlichen Aufruf mit einigen Personen in Verbindung getreten, die mit Lewald in Kontakt gestanden hatten, bzw.
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Literatur
Vgl. dazu Wilhelm Frels: Deutsche Dichterhandschriften von 1400–1900. Leipzig 1932, S. 184f.
Vgl. Brigitta van Rheinberg: Fanny Lewald. Geschichte einer Emanzipation. München 1987, S. 265.
Marieluise Steinhauer: Fanny Lewald, Die deutsche George Sand. Diss. Berlin 1932.
Vgl. Rudolf Göhler (Hrsg.): Großherzog Carl Alexander und Fanny Lewald-Stahr in ihren Briefen 1848–1889. Berlin 1932, 1. Bd. S. 115.
Vgl. dazu Lewalds Schreiben an Memmo Gurlitt vom 31. Oktober 1876: »Für meine Zukunft hat der Onkel mit großer Liberalität gesorgt, so daß ich, da ich ja ohnehin für mich selbst gelebt und geschafft habe, ohne Beschränkung meiner Gewohnheiten weiter fortleben kann. Ich habe mir grade heute, wo ich meinen Monatsabschluß zu machen, u statt der Hälfte, die ich sonst zahlte, das Doppelte an Miethe, Lohn u.s.w. zu notiren hatte, aus vollster Ueberzeugung die Bemerkung gemacht, […] daß es wirklich unsinnig ist, so viel Geld auszugeben für ein Dasein, das mich nicht freut […].«
Julius Rodenberg (1831–1914), Schriftsteller und Publizist.
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Schneider, G. (1998). »Meine Mutter paßt auf, daß mir Keiner was thut!« — Fanny Lewald privat. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 1998. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03757-2_12
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