Zusammenfassung
Die ersten portugiesischen Gastarbeiter, die in den 60er Jahren in Deutschland ankamen, standen in einer jahrhundertealten Tradition, denn seit fünfhundert Jahren ist die Auswanderung ein fester Bestandteil der portugiesischen Geschichte. Fast ebenso alt wie das Phänomen der Emigration ist auch ihre Behandlung in der Literatur. Bis zum 19. Jahrhundert war sie Spiegel und Verstärker des Emigrationsmythos, nach dem die Portugiesen die Verwirklichung eines menschenwürdigen Lebens, das ihnen in der Heimat verwehrt wurde, in der Ferne suchen mußten. Die Literatur war in jener Zeit nicht das Abbild der Realität des Emigranten, sondern stellte den Auswanderer als Karikatur dar. Er war immer der Heimkehrer, dem es gelungen war, sich in der Ferne zu bewähren, und der reich zurückkehrte, um die Früchte seines Erfolges in der Heimat vorzuführen und zu genießen.
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Silva-Brummel, F. (2000). Literatur der portugiesischen Minderheit. In: Chiellino, C. (eds) Interkulturelle Literatur in Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03749-7_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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