Zusammenfassung
Das 1774/75 datierte Gemälde von Georg Melchior Kraus, das Wieland im Kreise seiner Familie zeigt, ist in vielfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Dokument (Abbildung 42). Es sei diesem Kapitel vorangestellt, weil es ein beredter Spiegel der persönlichen Neigungen und des Werks des Dichters ist und zeigt, welchen Stellenwert die Musik in seiner nächsten Umgebung einnahm. Er mochte das Bild bei Kraus nach der so überaus erfolgreichen Zusammenarbeit für die Realisation der Oper »Alceste« in Auftrag gegeben haben, die 1773 mit seinen Dekorationen in Szene gegangen war.1 Mit den Maßen 100 × 120 cm ist es ein großformatiges Familienbildnis und eine der ersten Arbeiten, die Kraus für die Mitglieder des Hofes anfertigte. Eindrucksvoll wird dargestellt, in welchem Kontext sich Wieland auf dem Zenit seines Erfolges sehen wollte. Das Bild entstand noch im Frankfurter Atelier des Malers, der erst im Oktober 1775 als Zeichenmeister des Herzogs an seinen neuen Wirkungsort wechselte.
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Anmerkungen
Zit. nach. Paul Weizäcker, Die Bildnisse Wielands, in: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 1893 und 1898 (NF), S. 7.
Beide Texte in C. M. Wieland, Sämmtliche Werke, Bd. 26, Singspiele und Abhandlungen, Leipzig bey Georg Joachim Göschen, 1796, Hamburger Reprintausgabe 1984.
Karl August Böttiger, Literarische Zustände und Zeitgenossen, Berlin 1998, S. 138/39.
Siegfried Seifert, »Wissen und Dichten in geselliger Wirkung«, Literarische Kultur im Umkreis Anna Amalias, in: Wolfenbütteler Beiträge, Bd. 9, Wiesbaden 1994, S. 197 ff.
Heinrich Düntzer, Aus Karl Ludwig Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette (1774–1813), Jena 1858, S. 174.
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Eduard Genast, Aus Weimars klassischer Zeit. Erinnerungen eines alten Schauspielers, Stuttgart 1904, S. 126 f.
sowie Ernst Herrmann, Das Weimarer Lied in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Diss. Phil, masch. Leipzig 1925, S. 141 ff.
Näheres zu Kayser bei Edgar Refardt, Der Goethe — Kayser, Zürich 1950. Weitere Literatur in: MGG Bd. 7, Sp. 772.
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Werner Deetjen, Die Göchhausen, Briefe einer Hofdame, Berlin 1923, S. 33.
Vergi. Walter Salmen, Goethe und Reichardt, in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, NF, Bd. 1, Frankfurt 1963, S. 52 ff.
Gustav Gugitz, Johann Friedrich Reichardt, Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise nach Wien, Bd. 1, NA München 1915, S. 42.
Vergi. Johann Friedrich Reichardt, Goethes Lieder, Oden, Balladen und Romanzen mit Musik, (Walter Salmen, Hrsg.), Teil 1, in: Das Erbe Deutscher Musik, Bd. 58, München 1964, S. 72 ff.
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Dazu vergl. Walter Salmen, Herder und Reichardt, in: Herder-Studien, hrsg. von Walter Wiora, Würzburg 1960, S. 95 ff.
Walter Salmen, Johann Friedrich Reichardt, Kap. Der Sänger, Deklamator und Dirigent, Zürich 1963, S. 246 ff.
Vergl. dazu E. Boas, Schiller und Goethe im Xenienkampf, Stuttgart 1851, S. 125 ff.
zit. nach Hedwig Walwei-Wiegelmann, Goethes Gedanken über Musik, Frankfurt 1985, S. 137.
Siehe auch: Hans-Günter Ottenberg, Karl Friedrich Zelter, Johann Wolfgang Goethe, Briefwechsel, Leipzig 1987, S.20.
Heinrich W. Schwab, Sangbarkeit, Popularität und Kunstlied, Regensburg 1965, S. 66.
Auch: Beverly J. Sing, Johann Gottfried Herder and the Clavichord, in: De Clavichordio, Proceedings of the International Clavichord Symposium Magnano 1993, S. 195 ff.
Vergl. dazu Otto Quantz, Zur Geschichte der neuen chromatischen Klaviatur, Berlin 1877,
sowie Johann Fr. Werneburg, Allgemeine neue viel einfachere Musikschule, Gotha und Stendal 1812, S.96.
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Busch-Salmen, G. (1998). Private gesellige Zirkel und ›musikalische Unterhaltungen‹. In: Der Weimarer Musenhof. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03748-0_7
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