»Vater der Moderne« nannte ihn 1963 Helmut Heißenbüttel. Gemeint war damit der Vertreter des »konsequenten Naturalismus«, aber mehr noch der Verfasser einer Revolution der Lyrik (1899) und der Phamtasus-Gedichte (erstmals 1898). Theorie und Praxis waren bei H. immer eng verbunden. Nach Versuchen mit konventioneller Lyrik — Emanuel Geibel war sein Vorbild — wurde H. in den 80er Jahren zu einem engagierten Vertreter einer »modernen«, sozialkritischen Dichtung (Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen, 1886). Junge Schriftsteller, die sich aus der Provinz nach Berlin gezogen fühlten, diskutierten über eine neue realistische Kunst. Waren die meisten Mitglieder dieser Berliner Literatenzirkel Studenten der Universität, die z.T. noch bei Wilhelm Scherer die Grundzüge einer positivistischen Literaturtheorie kennengelernt hatten, so war H. ein Autodidakt. Aus einer mittelständischen Familie stammend, hatte er zwar das Gymnasium besucht, mußte es aber als bereits 18jähriger Untersekundaner verlassen. Zunächst versuchte er, sein Geld als Journalist zu verdienen, entschied sich aber bald für eine freie Schriftstellerexistenz. H. hat immer wieder über die schwierige materielle Situation geklagt, denn von seinen Werken konnte er nicht gut leben. Da gab es kleine Literaturpreise, Stipendien, teure Subskriptionsbände seiner Werke und nicht zuletzt Spenden, die Freunde für ihn öffentlich einforderten.